Geräte-Identifikationsnummer

Grüne wollen besseren Schutz gegen Handy-Diebstahl

Höhn fordert Möglichkeit zu Sperrung von Mobiltelefonen
Von AFP / Marie-Anne Winter

Die Grünen fordern seit Jahren von den Mobilfunkanbietern hierzulande einen besseren Schutz gegen Handy-Diebstahl. Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn sagte gegenüber der Braunschweiger Zeitung: "Die Netzbetreiber in Deutschland müssen den Diebstahl von Mobiltelefonen endlich unattraktiv machen, indem sie die Sperrung der Geräte-Identifikationsnummer anbieten." Eine solche Sperrung, die die Verwendung des gestohlenen Handys verhindern könne, werde in Großbritannien und Australien längst erfolgreich praktiziert.

"Aber die meisten deutschen Anbieter verstecken sich hinter fadenscheinigen Argumenten, weil sie die Kosten scheuen", sagte Höhn, die verbraucherpolitische Expertin der Grünen-Bundestagsfraktion ist. Das Verhalten der meisten deutschen Netzbetreiber sei "verbraucherfeindlich und unfair." Würden sie nicht endlich aktiv, sei eine gesetzliche Regelung notwendig.

Ähnlich äußerte sich die Gewerkschaft der Polizei (GdP): "Die Vorbeugung ist bei Handydiebstahl besonders wichtig. Die Sperrung der Identifikationsnummer wäre ein wichtiger Beitrag", sagte GdP-Sprecher Michael Zialasko der Zeitung. Da die meisten Menschen das Gerät am Körper trügen, würden sie besonders oft Opfer von Raub. Die Polizeigewerkschaft verweist darauf, dass die Handys immer teurer und damit auch als Diebesgut immer attraktiver würden.

Wie die Zeitung unter Berufung auf Expertenschätzungen berichtete, werden in Deutschland etwa 300 000 Handys pro Jahr gestohlen. Diebstahlopfer können bislang nur ihre SIM-Karte sperren lassen und so verhindern, dass weiter auf ihre Kosten telefoniert wird. Das Mobiltelefon selbst ist mit einer anderen SIM-Karte aber voll funktionsfähig. Über die zentrale Sperrung der Geräte-Nummer lässt sich dagegen das weitere Telefonieren in allen Netzen weltweit verhindern.