Flaggschiff

Huawei P8 im Test

Wir haben das Gerät unter die Lupe genommen und zeigen, ob es mit High-End-Konkurrenten wie dem Galaxy S6 oder dem HTC One M9 mithalten kann.
Von Ralf Trautmann

Das P8 wird mit einem 2680-mAh-Akku ausgeliefert. Der Hersteller gibt Laufzeiten mit einer Akku-Ladung von bis zu 480 Stunden im Standby und bis zu 830 Minuten bei Gesprächen bei 3G-Nutzung an. Wir haben die Laufzeit mit PC Mark getestet - das P8 hielt hier 4 Stunden und 5 Minuten durch. Zum Vergleich: Das Galaxy S6 schaffte 6 Stunden, das HTC One M9 4 Stunden und 11 Minuten. Im Alltags-Test hielt das Smartphone mit einer Akku-Ladung gut über den Tag durch. Dabei haben wir gelegentlich im Internet gesurft, telefoniert sowie Videos und Spiele ausprobiert.

Wer Strom sparen muss, kann auf diverse Modi in den Einstellungen unter "Energiesparen" zurückgreifen, die die Funktionalität einschränken und die Batterie schonen.

Telefonie und Konnektivität

Bild: teltarif.de Das P8 telefoniert übrigens auch - und das ziemlich gut: Sowohl der Anrufer als auch der Angerufene sind problemlos zu verstehen. Nebengeräusche werden gut gefiltert.

Zur Datenübertragung stehen LTE und WLAN bereit, auf WLAN-ac-Support hat Huawei aber verzichtet und LTE gibt es lediglich nach Cat.4, das bis zu 150 MBit/s im Downstream unterstützt. Die Konkurrenz verbaut im Highend-Bereich oftmals schon Cat.6 für Downstream-Raten bis zu 300 MBit/s. Das P8 kommt mit NFC-Support und unterstützt Bluetooth 4.1.

Display

Huawei P8

Das 5,2-Zoll-Display (13,2 Zentimeter in der Diagonale) aus Gorilla Glass 3 löst 1 920 mal 1 080 Pixel auf und verfügt damit über eine Pixeldichte von 424 ppi. Manches Konkurrenz-High-End-Phone bietet zwar eine höhere Auflösung, doch die Darstellung auf dem P8-Bildschirm kann sich auch so sehen lassen. Die Farben sind kräftig, das Display hat einen hohen Kontrast, zudem bietet es eine hohe Blickwinkelstabilität. Über den Menüpunkt Display kann noch die Farbtemperatur angepasst werden. Wir konnten allerdings bei den Standardeinstellungen keinen merklichen Farbstich feststellen. Bild: teltarif.de

Kamera

Die Kamera löst 13 Megapixel auf und soll nach dem Willen Huaweis eines der Glanzstücke des Handys sein. Sie kommt unter anderem mit optischem Bildstabilisator, einem schnellen Autofokus und einem zweifarbigen Blitz.

Wir haben wie obligatorisch Testaufnahmen mit dem P8 gemacht, einmal bei gutem Licht, einmal bei schlechtem. Die beiden folgenden Links liefern die unbearbeiteten Original-Bilder:

Dabei zeigt sich, dass die Aufnahme bei schlechten Lichtverhältnissen im Vergleich zu anderen High-End-Smartphones alles in allem in Ordnung ist. Ein paar Abstriche müssen allerdings gemacht werden: So ist auf dem Bild ein gewisses Grundrauschen zu erkennen, die Farben könnten kräftiger sein, die Kanten der Quadrate fransen und das Gelb fließt nach außen. Schön ist, dass Blütenblätter- und Pollenblätterstruktur noch erkennbar sind.

Die Aufnahme bei guten Lichtverhältnissen ist solide: Die Rosenblätter-Struktur ist zwar nicht gut genug erkennbar, dafür ist das Bild ansonsten sehr detailreich. Das Gelb indes hat einen Stich und wirkt leicht künstlich, das Rot ist zu dunkel. Gut ist, dass auch die Tapetenstruktur erkennbar ist.

Voreingestellt fungiert die Lautstärke-Taste als Auslöser, sie kann aber auch zum Zoomen bzw. für den Fokus verwendet werden. In den erweiterten Einstellungen lassen sich auch ISO-Wert, Weißabgleich und Bildanpassung konfigurieren.

4K-Videos unterstützt das P8 nicht - wer bewegte Szenen aufnehmen will, für den sind zunächst 720p vorgegeben, für Aufnahmen in Full-HD muss der Nutzer in den Einstellungen die Auflösung ändern. Im speziellen Regisseur-Modus hat der Nutzer die Möglichkeit, bis zu drei weitere Huawei-Smartphones per WLAN zu verknüpfen und dann ein Video aus verschiedenen Perspektiven zu drehen. Bild: teltarif.de

Speicher

Schade ist auch, dass der interne Speicher bei lediglich 16 GB liegt, von dem dem Nutzer nur noch rund 10,5 GB zur Verfügung stehen. Das angekündigte 64-GB-Modell ist nicht für die hiesigen Märkte geplant. Immerhin ist die Erweiterung des Speichers via Speicherkarte um bis zu 128 GB möglich.

Im Folgenden zeigen wir Ihnen ausgewählte Daten vom P8 und vom P7 im Vergleich:

Huawei P8 Huawei Ascend P7
Betriebssystem Android Android
Prozessor-Typ HiSilicon Kirin 930 HiSilicon Kirin 910T
Prozessor-Takt 2,00 GHz 1,80 GHz
Arbeitsspeicher (RAM) 3,0 GB 2,0 GB
Bildschirmdiagonale 5,20 Zoll 5,00 Zoll
Display-Auflösung 1080 x 1920 Pixel 1080 x 1920 Pixel
Länge 144,9 mm 139,8 mm
Breite 71,8 mm 68,8 mm
Dicke 6,4 mm 6,5 mm
Gewicht 144,0 g 124,0 g
Mobilfunk LTE, HSPA+, EDGE, GSM LTE, HSPA, HSUPA, HSDPA, UMTS, EDGE, GSM
Bluetooth 4.1 4.0
Akku-Wechsel möglich nein nein
Gesamte Speichergröße 16,00 GB 16,00 GB
Stand: 05.05.2024

Fazit: Gutes Preis-Leitungsverhältnis, aber mit kleinen Mankos

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 2
  • Bedienung, Handling, Software: 1,5
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 1
  • Basis-Feature des Handys: 1,5
  • Einschätzung des Redakteurs: 2
  • Gesamtnote: 1,6
Das P8 geht in der Riege der High-End-Geräte trotz des kleineren Preises nicht unter. Klar - es gibt Android-Smartphones mit noch mehr Leistung - doch vor allem angesichts des sehr guten Preis-Leistungsverhältnisses ist das P8 mehr als einen Blick wert. Wer High-End möchte, aber trotzdem etwas sparen will, ist mit dem P8 gut bedient. Ein paar Mankos hat die technische Ausstattung aber leider, auch wenn einige diese Punkte für den "Normalnutzer" vermutlich wenig relevant sind: Dies betrifft in erster Linie den kleinen Speicher, der sich immerhin mittels Speicherkarte erweitern lässt, aber auch den fehlenden LTE Cat.6- und WLAN-ac-Support.