Generationswechsel

Moorestown: Details zur neuen Chip-Generation von Intel

Lincroft-Prozessor mit dynamischer Taktung und geringem Stromverbrauch
Von Steffen Herget mit Material von dpa

Nach der ersten Vorstellung in Peking im April hat Intel jetzt im kalifornischen Palo Alto weitere Details zu der neuen Chip-Plattform Moorestown bekannt gegeben. Auf der Messe Hot Chips stellte Intel ein "Power Managemanent IC" namens Briertown vor, welches die Energieverwaltung steuern und extrem stromsparend sein soll. Der Prozessor-Teil heißt Lincroft und soll laut Hersteller die Taktfrequenzen der einzelnen Bereiche dynamisch steuern können, je nachdem, welche Anwendung gerade Kapazität benötigt. Das UMTS-Modul für Moorestown wird von Ericsson geliefert werden, Intel selbst stellt den WLAN-Chip her.

Die ursprüngliche Roadmap hatte vorgesehen, dass die neue Chip-Generation noch im laufenden jahr auf den Markt kommen wird, von diesem Plan hatte man sich bei Intel aber bereits in Peking verabschiedet. Jetzt soll die Moorestown-Generation erst 2010 Marktreife erlangen.

Das in der Wirtschaftskrise eingebrochene Geschäft des weltgrößten Chipherstellers hat sich in den vergangenen Wochen merklich belebt. Die Nachfrage nach Prozessoren und Chipsätzen habe stärker angezogen als erwartet, teilte der Konzern in Santa Clara mit. Die Erholung lässt sich in Zahlen fassen: Intel rechnet damit, statt um die 8,5 Milliarden Dollar (knapp 6 Milliarden Euro) rund 9 Milliarden Dollar (etwa 6,27 Milliareden Euro) zu erlösen. Vorbörslich legte die Intel-Aktie um gut 4 Prozent zu.

Intel gilt angesichts der schieren Größe als Gradmesser für den gesamten Markt und angesichts des wachsenden Einsatzes von Chips auch für die Wirtschaft insgesamt. Vier von fünf Prozessoren stammen aus den Werken des Konzerns. Besonders die stromsparenden Atom-Prozessoren, die in den beliebten Netbooks verbaut werden, verkauften sich zuletzt blendend.