Fernesehen

RTL, ProSieben und Sat.1 bauen Plattform für TV-Inhalte im Internet

Angebot richtet sich an TV-Sender aus Deutschland und Österreich
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

Die Mediengruppe RTL Deutschland [Link entfernt] plant zusammen mit der ProSiebenSat.1 Media den Aufbau eines Gemeinschaftsunternehmens für den Betrieb einer offenen technischen Plattform zum zeitversetzten Abruf von TV-Inhalten im Internet. Das Angebot des neuen Unternehmens richtet sich an private und öffentlich-rechtliche TV-Sender aus Deutschland und Österreich. Mit der Plattform soll den teilnehmenden Anbietern ermöglicht werden, den Internetnutzern ihre Inhalte wie vollständige Serien, Filme, Shows oder Nachrichtensendungen in einem zentralen Angebot im Internet zur Verfügung zu stellen und individuell in einem eigenen Angebotsbereich auf der Plattform zu präsentieren. Streaming-Plattform Kostenlose Plattform geplant
Bild: Fernsehen-im-Internet
Alle Inhalte werden für die Internetnutzer sieben Tage nach der Ausstrahlung im Fernsehen kostenlos als Stream abrufbar sein.

Besseres Zeitmanagement für die Zuschauer

Mit dem gemeinsamen Projekt reagieren die beiden führenden deutschen Privatsender auf die zunehmende Verschmelzung von Internet und TV. Immer mehr Nutzer wollen ihre Lieblingssendungen im Netz anschauen, ohne sich an feste Sendezeiten halten zu müssen. Mit der neuen werbefinanzierten Onlineplattform werden Internetnutzer erstmalig die Möglichkeit erhalten, TV-Inhalte zeitversetzt über eine auf den deutschen bzw. österreichischen Markt zugeschnittene, zentrale Internet-Plattform abzurufen. Pro Sieben, Sat.1 und die RTL-Digitaltochter RTL Interactive gründen dafür eine Gemeinschaftsfirma, die als technischer Dienstleister fungiert und den teilnehmenden Sendern entsprechende Dienste wie z.B. Hosting und Streaming zur Verfügung stellt.

Bezahlangebote sind nicht vorgesehen

Die deutsche TV-Branche betritt mit dem Aufbau einer senderübergreifenden Zentralmediathek neues Terrain. Bislang haben Privatsender wie Öffentlich-Rechtliche unabhängig voneinander Onlinevideoportale aufgebaut. Einige Angebote wie RTL now oder das Pro-Sieben-Sat-1-Pendant Maxdome setzen dabei vor allem auf Bezahlangebote, andere auf gratis abrufbare TV-Sendungen. Die diversen Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Anstalten bündeln gebührenfinanzierte Programme. Auch der technische Fortschritt soll das Projekt noch zusätzlich vorantreiben. Laut Branchenverband Bitkom verfügt fast ein Drittel der derzeit verkauften Flachbildfernseher über einen Onlinezugang, mit dem das klassische Fernsehen und Videoangebote im Internet verknüpft werden sollen.