Meine Daten gehören mir

Viele Möglichkeiten: Die eigene Cloud im Heim-Netzwerk

Es muss nicht immer Dropbox sein: Wer von überall auf seine Daten zugreifen möchte, kann auch eine private Spei­cher­lösung in Betracht ziehen. Wir verraten, was Sie für ihre eigene, private Cloud beachten müssen.
Von Dennis Knake /

Ein NAS-System mit mehreren Fest­platten verleitet dazu, sich riesige Daten­spei­cher anzu­legen. Wer etwas mehr Wert auf Daten­inte­grität legen möchte, sollte aber unbe­dingt einen Teil seines Spei­cher­platzes für das Backup einplanen. Hier kommt die gewählte RAID-Konfi­gura­tion ins Spiel. RAID steht für „Redun­dant Array Of Inde­pendent Disks“ und beschreibt ein System zur Orga­nisa­tion mehrerer Fest­platten. Bei Systemen mit zwei Fest­platten wird übli­cher­weise zwischen RAID 0 oder RAID 1 unter­schieden.

Nehmen wir ein NAS-System mit insge­samt 8 TB Spei­cher, aufge­teilt auf 2 x 4 TB Fest­platten. Nun kann man entweder die vollen 8 TB nutzen oder aber nur 4 TB. Bei einer RAID-1-Konfi­gura­tion steht mir nur der Spei­cher­platz einer der beiden Platten zur Verfü­gung. Die zweite Platte gilt als Backup. Spei­chere ich nun etwas in meiner privaten Cloud, werden die Daten gleich doppelt, auf beiden Fest­platten, abge­legt. Fällt eine Fest­platte aus, sind die Daten nicht verloren, sondern können von der Backup-Platte gelesen werden. RAID 0,1,5 Schaubild Teilt man den Speicherplatz auf mehrere Festplatten auf, kommt RAID ins Spiel. Hier wird festgelegt, wie die Daten auf die verschiedenen physikalischen Medien verteilt werden. Ob besonders schnell oder besonders sicher, kommt auf die Konfiguration an.
CC-BY-SA 3.0 Colin Burnett
Benö­tige ich aber mehr Spei­cher­platz und Geschwin­digkeit, greife ich zu RAID 0. Dann werden die beiden physi­schen Fest­platten zu einem großen virtu­ellen Medium zusam­menge­fasst. RAID 0 spei­chert nun die Daten­blöcke jeweils anteilig mal auf die eine, mal auf die andere Platte. So werden höhere Schreib- und Lese­raten erreicht. Fällt aber nun nur eine Platte aus, sind meine Daten höchst­wahr­schein­lich verloren, da auf jedem Medium jeweils nur die halbe Infor­mation vorhanden ist.

RAID 5: Sicher­heit und Spei­cher­platz

Bei Systemen mit drei oder noch mehr Fest­platten lohnt es sich, über eine RAID-5-Konfi­gura­tion nach­zudenken. Hier werden zusätz­lich zu den eigent­lichen Daten noch soge­nannte „Pari­täts­infor­mationen“ gene­riert und gespei­chert, die der Daten­sicher­heit im Falle eines Ausfalls einer Fest­platte dienen. So kann man zum einen von einer gestei­gerten Schreib- und Lese­geschwin­digkeit durch die Verteilte Spei­cherung der Daten auf mehrere Fest­platten profi­tieren, hat aber gleich­zeitig eine erhöhte Sicher­heit im Falle eines Hard­ware­fehlers.

Der gesamt zur Verfü­gung stehende Spei­cher­platz errechnet sich hier durch die Anzahl der Fest­platten minus eins multi­pliziert mit der Kapa­zität der kleinsten instal­lierten Fest­platte. Nehmen wir also an, es sind 3 x 4 TB verbaut. So stehen bei einer RAID-5-Konfi­gura­tion acht Tera­byte für Daten zur Verfü­gung, während vier Tera­byte für die Pari­täts­infor­mationen vorge­sehen sind. Da alle Daten, auch die Pari­täts­infor­mationen, verteilt über alle drei Platten gespei­chert werden, kann immer maximal eine Fest­platte ausfallen, ohne dass es zu Daten­verlusten kommt. Mit Hilfe der Pari­täts­daten können die verloren gegan­genen Daten­blöcke wieder herge­stellt werden.

Wenn die Cloud einge­richtet ist, soll diese in der Regel auch noch von unter­wegs erreichbar sein. Wie das funk­tioniert, erklären wir auf der letzten Seite.