Keine Einwände

Keine Einwände: Swisscom darf Vodafone Italia kaufen

Der Schweizer Markt­führer Swisscom ist dabei, den italie­nischen Ableger von Voda­fone für 8 Milli­arden Euro zu kaufen. Eine Hürde wurde bereits genommen.
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Wir hatten über die über­raschende Ankün­digung berichtet, dass der Schweizer Markt­führer Swisscom den italie­nischen Ableger von Voda­fone für acht Milli­arden Euro in bar ("cash") kaufen wird. Am 15. März hatte die Swisscom das offi­ziell bekannt gegeben. Bereits zwei Monate später kann die Swisscom melden, dass die Über­nahme von Voda­fone Italia durch Swisscom vom italie­nischen Minis­ter­rats­prä­sidium gemäß dem soge­nannten "Golden-Power-Gesetz" vorbe­haltlos geneh­migt wurde.

Bescheid: Natio­nales Inter­esse nicht beein­träch­tigt

Das italie­nische Minis­ter­rats­prä­sidium bestä­tigte in seinem Beschluss, der bei der Swisscom am 17. Mai 2024 einging, dass "das ange­mel­dete Vorhaben nicht die Gefahr einer schwer­wie­genden Beein­träch­tigung des natio­nalen Inter­esses darstellt und daher die Voraus­set­zungen für die Ausübung von Sonder­befug­nissen gemäß Artikel 2 des Geset­zes­dekrets Nr. 21 von 2012 nicht erfüllt sind."

Weitere Geneh­migungen notwendig

Die Swisscom hat vom italienischen Ministerrat grünes Licht zum Kauf bekommen. Die Swisscom hat vom italienischen Ministerrat grünes Licht zum Kauf bekommen.
Foto: Swisscom
Somit verläuft die Über­nahme von Voda­fone Italia plan­mäßig. Ganz in trockenen Tüchern ist der Deal noch nicht. Der Vollzug der Trans­aktion steht noch unter Vorbe­halt weiterer regu­lato­rischer und anderer übli­cher Geneh­migungen und wird voraus­sicht­lich im ersten Quartal 2025 erfolgen, teilte die Swisscom in einer "Medi­enmit­tei­lung" heute mit.

Was ist ein "Gold-Power-Gesetz"?

Das "Golden-Power-Gesetz" verleiht der italie­nischen Regie­rung außer­ordent­liche Befug­nisse, bestimmte Trans­aktionen, Inves­titionen oder Unter­neh­mens­ent­schei­dungen, die wesent­liche öffent­liche Inter­essen Italiens gefährden oder beein­träch­tigen könnten, zu über­prüfen, und Vetos, spezi­elle Bedin­gungen und Auflagen zu verhängen.

Einkauf passt gut ins eigene Port­folio

Swisscom besitzt in Italien bereits den erfolg­rei­chen Fest­netz-Internet-Provider "Fastweb" und sieht das Mobil­funk­angebot von "Voda­fone Italien" als ideale Ergän­zung. Die Voda­fone Group hatte in Italien kein Glück. In Italien tobt bislang ein ruinöser Preis­krieg und Kunden leiden unter völlig über­las­teten Netzen. Kenner gehen davon aus, dass Swisscom eher auf Qualität bei höheren Preisen setzen könnte und sicher­lich den Namen Voda­fone schnell durch die Marke "Fastweb" ersetzen wird.

Die Swisscom hatte gute Quar­tals­zahlen vorge­legt, Fastweb (Italien) wächst und gedeiht.