Geschäftszahlen

Kabel Deutschland steigert Internet- und Telefon-Kundenzahl

Anbieter verzeichnet aber größeren Verlust als im Geschäftsjahr zuvor
Von Björn Brodersen

Der Kabelnetz-Betreiber Kabel Deutschland (KDG) hat die Zahl seiner Kabel-Internet- und Kabel-Phone-Abonnements erheblich steigern können. Zum 30. Juni dieses Jahres zählte der Breitband-Anbieter 787 000 Abonnements für Internet-Produkte und 797 000 Abonnements für Telefon-Produkte. Die Gesamtzahl von 1,58 Millionen Abonnements in diesen beiden Produktbereichen übertrifft die Zahl von 935 000 von Ende Juni 2008 deutlich. Insgesamt haben nach Angaben von Kabel Deutschland 894 000 Kunden die Internet- und Telefon-Abonnements abgeschlossen, zum entsprechenden Vorjahreszeitpunkt waren es 524 200 Kunden.

Damit hat Kabel Deutschland nach eigener Aussage im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2009/2010 die Kundenzahl für die eigenen Internet- und Telefon-Produkte um rund 90 000 gesteigert. Die Zahl der digitalen Abo-TV Abonnements stieg zum 30. Juni dieses Jahres im Vorjahresvergleich leicht um knapp 23 000 auf 842 100. Insgesamt konnte der Kabelnetz-Betreiber mit Sitz in München mit 11,7 Millionen Kundenabonnements zu Ende Juni 2009 die Zahl von 11,1 Millionen Kundenabonnements zum 30. Juni 2008 nur leicht übertreffen.

"Jeder dritte Neukunde mit Zugang zu Kabel Deutschland-Produkten entscheidet sich für ein Internet- und Telefon-Angebot des Kabelnetz-Betreibers. Rund 80 Prozent der Breitband-Kunden von Kabel Deutschland buchen ein Bündelangebot bestehend aus Internet- und Telefon-Anschluss", teilte das Unternehmen heute mit. "Seit Einführung der 32-MBit/s-Download-Geschwindigkeit als Standard-Internet-Produkt buchen derzeit über 70 Prozent der Neukunden diese maximale Geschwindigkeit."

Negatives Netto-Ergebnis im Geschäftsjahr 2008/2009

Im Geschäftsjahr 2008/2009, das zum 1. April 2009 endete, verzeichnete Kabel Deutschland laut der Mitteilung einen Umsatzanstieg von 14,5 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der durchschnittliche monatliche Erlös pro Kunde soll sich im Geschäftsjahr 2008/2009 auf 11,06 Euro belaufen haben und damit um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert gestiegen sein. Das bereinigte EBITDA betrug 570,7 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 457,8 Millionen Euro).

Das Netto-Ergebnis belief sich auf minus 72 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: minus 33,8 Millionen Euro). Neben den Finanzierungskosten für den Erwerb von Kabelnetzen von Orion Cable machte unter anderem Rückstellungen für den Konzernumbau dafür verantwortlich.

Die Gesamtinvestitionen insbesondere in die weitere Modernisierung des Kabelnetzes sowie in die Kundenakquisition beliefen sich im Geschäftsjahr 2008/2009 auf insgesamt 373 Millionen Euro. Damit hat KDG nach eigener Aussage in den vergangenen drei Jahren rund 1 Milliarde Euro investiert. Kabel Deutschland geht davon aus, zum Geschäftsjahresende 2009/2010 am 31. März 2010 mehr als eine Million Kunden mit schnellen Internet- und Telefon-Verbindungen zu versorgen, sollte es im konjunkturellen Umfeld nicht zu einer weiteren Eintrübung kommen.

Analoges Fernsehen bleibt noch über Jahre hinaus bestehen

Das 265 000 Kilometer lange Kabelnetz von Kabel Deutschland ist mittlerweile vollständig digitalisiert und damit für alle neuen digitalen Angebote wie HDTV, Video-on-Demand sowie interaktive TV-Anwendungen gerüstet. In jedem Kabelhaushalt liege an der Kabeldose das analoge und das digitale Fernsehsignal an, so der Anbieter. Somit entscheide der Kunde selbst, ob er mittels eines digitalen Empfangsgeräts digitales Fernsehen nutzen oder weiter analog fernsehen möchte. Kabel Deutschland sichert den Kunden zu, noch über Jahre hinweg das analoge Programmangebot parallel zum digitalen Fernsehen aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig versucht das Unternehmen aber, immer mehr Kunden für den digitalen Anschluss zu gewinnen.