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Kostenfalle mobiles Internet im Auslandsurlaub

Von Patrick

Auch wenn das Wetter es nicht vermuten lässt: Der Sommer und mit ihm die Reisezeit stehen vor der Tür. Viele Urlauber werden in diesem Jahr auch ihr Netbook oder ihr internetfähiges Telefon auf dem Weg in alle Himmelsrichtungen im Gepäck haben. Während die EU Telefon- und SMS-Dienste auf ein sehr verbraucherfreundliches Niveau gedrückt hat, kann die Nutzung von mobilem Internet immer noch sehr schnell sehr teuer werden. Wir haben uns die Preise mehrere gängiger Anbieter angesehen.

Generell gilt für alle Anbieter: die in Deutschland gebuchte Datenflatrate gilt im Ausland grundsätzlich nicht. Es wird nach Volumen, mitunter sogar 10-kByte-weise abgerechnet. Alle großen Netzbetreiber - bis auf O2 - bieten zubuchbare Auslandsoptionen an, um die Kosten zu senken. Bei einem Verbindungsaufbau ohne vorgebuchte Zusatzoption rattert der Zähler ganz ordentlich: Zwischen 19 und 79 Cent werden bei T-Mobile, zwischen 28 Cent und 1,98 Euro bei Vodafone je angefangene 100 kb fällig. Auf ähnlichem Niveau der D-Netze liegen die Grundpreise bei O2 und E-Plus. Jedoch haben beide Anbieter moderatere Preise für die Nutzung der Dienste in Europäischen Partnernetzen.

Der Wettbewerber E-Plus verlangt 60 Cent bis zwei Euro für 100kb übertragene Daten. Die Abrechnung findet 10kb-genau statt. Jedoch werden bei den Partnernetzen unter vorheriger Buchung des so genannten "Reisevorteils" vergleichsweise moderate 99 Cent je angefangenem Megabyte fällig. In bestimmten Partnernetzten soll diese Tarifoption ab dem 01. Juli nur noch mit 50 Cent je MB zu Buche schlagen. Ein anderes Preismodell verfolgt O2. In den Partnernetzen kommen sieben Euro pro MB auf die Rechnung; wobei für 15 Euro die Nutzung bis 50 MB je Kalendertag möglich ist. Danach steigern sich die Kosten auf 2 Cent je 10 kb. Die dann anfallenden Gebühren von 20 Cent je 100 kb sind dennoch wettbewerbsfähig.

Für Kunden mit Laufzeitverträgen in den D-Netzen lassen sich Tagespakete auf Prepaid-Basis für viele Reiseländer buchen. Mit diesen Volumenpaketen lassen sich die Kosten überschaubarer gestalten. So vertreibt Vodafone seinen "Websession International"-Tarif und T-Mobile seinen "Web'n'walk Roaming DayPass" für jeweils 14,95 Euro. Beide Volumenpakete umfassen 50 MB Datenverkehr. Während Vodafone nach Nutzung dieser Datenmenge den Tarif beendet, kostet bei T-Mobile jedes weitere MB 1,95 Euro. Dafür gilt der Vodafone Tarif 24 Stunden, wohingegen T-Mobile sich an den jeweiligen Kalendertag als Zeitraum koppelt.

Generell bleibt das mobile Surfen, auch im EU-Ausland, sehr kostenintensiv für den Kunden und auch die angebotenen Reisetarife sind alles andere als preisgünstig. Bereits mit normalem Surfen und wenig datenintensiven Anwendungen kann der Nutzer hier in wenigen Tagen mehrere hundert Euro Mobilfunkrechnung anhäufen.

Es empfiehlt sich daher für Kunden, die nicht zwingend auf das mobile Internet angewiesen sind, den Zugang über WLAN oder in Intenretcafés zu nutzen. Vor der Reise kann auch eine ausgiebige Tarifberatung durch den eigenen Anbieter nicht schaden. Auch gibt es inzwischen in vielen anderen Ländern bereits Prepaid-Flatrates auf Tages- oder Monatsbasis. Sie sind im Vergleich zu den Roaming Tarifen oft um ein Vielfaches günstiger.