LinuxTag startet mit Schwerpunkt Bildung und Verwaltung
LinuxTag startet mit Schwerpunkt
Bildung und Verwaltung
Foto: LinuxTag
Mit einer Tanzperformance der besonderen Art ist
der LinuxTag in Berlin gestartet: Fünf kleine
Linux-Roboter zeigten eine ausgefallene Choreographie. Umrahmt von
einem umfangreichen Konferenzprogramm stellen bis zum Samstag
zahlreiche Softwareunternehmen ihre Produkte rund um das freie
Betriebssystem vor. Insgesamt 80 freie Softwareprojekte und rund 40 kommerzielle Anwendungen sind in den Messehallen unter dem Funkturm
zu sehen, wie Ulrich Nierhoff von der Berliner Messe sagte. Erwartet werden rund 10 000 Besucher.
LinuxTag startet mit Schwerpunkt
Bildung und Verwaltung
Foto: LinuxTag
Die 58 Zentimeter hohen und fünf Kilo schweren Roboter stammen von
der französischen Firma Aldebaran Robotics. Die Choreographie ist auf
der Basis von Linux programmiert. Nach Angaben des Unternehmens sind
die gelenkigen Roboter vor allem in der Forschung und im
Bildungsbereich rund um die Welt im Einsatz. Sie können demnach
sehen, hören, sprechen und kommunizieren.
Schwerpunktthemen: Bildung, Verwaltung und Android
Schwerpunkte setzt das Treffen der OpenSource-Gemeinde in diesem Jahr auf Bildung und Schulen. Auch in der Verwaltung nimmt Linux einen weiter wachsenden Stellenwert ein, sagte Andreas Statzkowski, Staatssekretär für Inneres und Sport in Berlin. In der Berliner Stadtverwaltung habe OpenSource-Software einen Anteil von 16 Prozent. Für den effizienten und ökonomisch sinnvollen Einsatz sei aber ein gleichberechtigtes Neben- und Miteinander von freier und kommerzieller Software nötig. Auch das Smartphone-Betriebssystem Android sowie Systemverwaltungs-Tools stehen im Fokus der Kongressteilnehmer.
Den Grundstein für die Plattform hatte im Jahr 1994 Linus Torvalds gelegt: Der Finne stellte die freie Software Linux 1.0 ins Netz. "Linux ist volljährig geworden", sagte Statzkowski. Seit der Veröffentlichung der ersten Version steht der Quellcode allen Entwicklern weltweit zur Verfügung, die ihrerseits Anwendungen programmieren und die Software-Basis erweitern können.
Beobachter berichten, dass der diesjährige LinuxTag im Vergleich zu vorangegangenen Veranstaltungen deutlich politischer geworden sei. Auf der einen Seite stünden Fragen der Netzpolitik im Fokus, auf der anderen Seite würden Politiker auf der Veranstaltung vermehrt darüber nachdenken, wie sie verlorenes Vertrauen zurückgewinnen könnten. Auch die Rolle von Open Source und Linux in öffentlichen Einrichtungen sowie die Haltung der Parteien dazu soll erörtert werden.