Medion-Übernahme durch Lenovo: EU hat keine Einwände
Medion-Übernahme durch Lenovo:
Keine Einwände seitens der EU
Montage: teltarif.de
Die EU-Kommission hat grünes Licht für die Übernahme des Aldi-Lieferanten Medion durch den chinesischen
PC-Spezialisten Lenovo gegeben. Das neue Unternehmen werde starken
Konkurrenten wie zum Beispiel Acer, HP oder Asus gegenüberstehen, so
dass es weiter ausreichend Wettbewerb gebe, teilten die obersten
Wettbewerbshüter Europas heute in Brüssel mit. "Die gemeinsamen
Marktanteile von Lenovo und Medion sind allgemein relativ gering",
lautete die Schlussfolgerung der EU-Behörde.
Die Experten hatten insbesondere die Aktivitäten beider Firmen bei Desktop-Computern und Laptops, Computermonitoren sowie Zubehör unter die Lupe genommen. Im Mittelpunkt stand dabei der PC-Markt in Deutschland und Dänemark, auf den der Zusammenschluss die größten Auswirkungen hat.
Angeblich keine Arbeitsplatzverluste
Medion-Übernahme durch Lenovo:
Keine Einwände seitens der EU
Montage: teltarif.de
Anfang Juni hatten die chinesischen Investoren ihre Kaufabsicht
für Medion bekannt gegeben. Der PC-Spezialist Lenovo aus Hongkong
zahlt nach früheren Angaben für die Essener rund 629 Millionen Euro.
Alle 1 000 Mitarbeiter des deutschen Elektronikspezialisten sollen
bleiben dürfen. Medion ist vor allem für seine bei Aldi vertriebenen
Computer, Kameras oder Navigationsgeräte bekannt. Das neue
Unternehmen soll hinter HP und Acer zur Nummer drei auf dem PC-Markt
in Deutschland werden.
Wie berichtet, will Lenovo den Medion-Aktionären 13 Euro je Aktie in bar bieten. Der Computerhersteller hatte vor einigen Jahren bereits die PC-Sparte des US-Konzerns IBM erworben. Medion mit Hauptsitz in Essen hat sich vor allem um die Jahrtausendwende durch billige Computer für die Handelskette Aldi einen Namen gemacht. Nach wie vor ist der Discounter einer der wichtigsten Kunden von Medion. Das 1983 gegründete und 1998 an die Börse gebrachte Unternehmen schlitterte Mitte des vergangenen Jahrzehnts - unter anderem wegen der hohen Abhängigkeit von Aldi - in eine Krise, von der es sich nur langsam erholt.