Grünes Licht

Medion-Übernahme durch Lenovo: EU hat keine Einwände

Brüsseler Behörde sieht ausreichend starke Konkurrenten auf dem Markt
Von dpa / Marc Kessler

Medion-Übernahme Medion-Übernahme durch Lenovo:
Keine Einwände seitens der EU
Montage: teltarif.de
Die EU-Kommission hat grünes Licht für die Übernahme des Aldi-Lieferanten Medion durch den chinesischen PC-Spezialisten Lenovo gegeben. Das neue Unternehmen werde starken Konkurrenten wie zum Beispiel Acer, HP oder Asus gegenüberstehen, so dass es weiter ausreichend Wettbewerb gebe, teilten die obersten Wettbewerbshüter Europas heute in Brüssel mit. "Die gemeinsamen Marktanteile von Lenovo und Medion sind allgemein relativ gering", lautete die Schlussfolgerung der EU-Behörde.

Die Experten hatten insbesondere die Aktivitäten beider Firmen bei Desktop-Computern und Laptops, Computermonitoren sowie Zubehör unter die Lupe genommen. Im Mittelpunkt stand dabei der PC-Markt in Deutschland und Dänemark, auf den der Zusammenschluss die größten Auswirkungen hat.

Angeblich keine Arbeitsplatzverluste

Medion-Übernahme Medion-Übernahme durch Lenovo:
Keine Einwände seitens der EU
Montage: teltarif.de
Anfang Juni hatten die chinesischen Investoren ihre Kaufabsicht für Medion bekannt gegeben. Der PC-Spezialist Lenovo aus Hongkong zahlt nach früheren Angaben für die Essener rund 629 Millionen Euro. Alle 1 000 Mitarbeiter des deutschen Elektronikspezialisten sollen bleiben dürfen. Medion ist vor allem für seine bei Aldi vertriebenen Computer, Kameras oder Navigationsgeräte bekannt. Das neue Unternehmen soll hinter HP und Acer zur Nummer drei auf dem PC-Markt in Deutschland werden.

Wie berichtet, will Lenovo den Medion-Aktionären 13 Euro je Aktie in bar bieten. Der Computerhersteller hatte vor einigen Jahren bereits die PC-Sparte des US-Konzerns IBM erworben. Medion mit Hauptsitz in Essen hat sich vor allem um die Jahrtausendwende durch billige Computer für die Handelskette Aldi einen Namen gemacht. Nach wie vor ist der Discounter einer der wichtigsten Kunden von Medion. Das 1983 gegründete und 1998 an die Börse gebrachte Unternehmen schlitterte Mitte des vergangenen Jahrzehnts - unter anderem wegen der hohen Abhängigkeit von Aldi - in eine Krise, von der es sich nur langsam erholt.

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