Hoher Aufwand

Digital X: "Apple Watch" für Hunde & PC-Steuerung per Auge

Eine Messe, auf der sich Fach­leute persön­lich treffen können, alle getestet, mit Maske und Abstand und ein neues Konzept. Das geht - und das gab es auf der Digital X.
Aus Köln von der Digital X berichtet

Ein wichtiger Treffpunkt der Digital-X, die Messefläche zwischen Telekom-Hochhaus und dem Colonius-Fernsehturm Ein wichtiger Treffpunkt der Digital-X, die Messefläche zwischen Telekom-Hochhaus und dem Colonius-Fernsehturm
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Alle reden von Digi­tali­sie­rung und viele Markt­teil­nehmer haben endlose Video­kon­ferenzen "satt" und wollten sich wieder real treffen und austau­schen.

Inter­essantes Frei­luft-Konzept

Das Konzept der Messe Digital X: Eine über die Stadt Köln verteiltes Messe­gelände mit viel Loca­tions im Freien oder in gut durch­lüf­teten Zelten und Räumen. Zugang nur nach Anmel­dung und Nach­weis eines aktu­ellen Corona-Tests, egal ob geimpft oder genesen. Das Haupt-Messe­gelände im Freien, direkt unter dem Fern­seh­turm "Colo­nius" in der Inneren Kanal­straße 100, daneben das Hoch­haus der Telekom.

Ein wichtiger Treffpunkt der Digital-X, die Messefläche zwischen Telekom-Hochhaus und dem Colonius-Fernsehturm Ein wichtiger Treffpunkt der Digital-X, die Messefläche zwischen Telekom-Hochhaus und dem Colonius-Fernsehturm
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Viele weitere Flächen im Grünen, etwa im Kölner Stadt­garten, aber auch in einem Hotel und in extra für das Event ange­mie­teten Kneipen und Restau­rants in Kölns Belgi­schem Viertel wurden "bespielt". Insge­samt waren über 100 Loca­tions belegt. Und alles ist fußläufig erreichbar, auf Wunsch auch per E-Roller oder in elek­trisch betrieben Shuttle-PKW, die bereits käuf­lich auf dem Markt zu erwerben sind, sei es Pole­star (verwandt mit Volvo), Tesla, Volks­wagen und andere.

Fahrzeuge werden in der Stadt eher bei gemietet (Sharing, Abo) als teuer gekauft. Fahrzeuge werden in der Stadt eher bei gemietet (Sharing, Abo) als teuer gekauft.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Statt 20.000 Quadrat­metern Messe­fläche standen dieses Mal 2 Millionen Quadrat­meter Ausstel­lungs­fläche zur Verfü­gung, drei Monate dauerte die Vorbe­rei­tung. Insge­samt wurden an beiden Tagen "mehr als 20.000 Fach­besu­cher" regis­triert.

Kleine Guided Tour

Im Rahmen einer Guided Tour schaute sich teltarif.de eine kleine Auswahl von inter­essanten digi­talen Projekten an, die zeigen, dass in der Branche viel Ideen und Möglich­keiten stecken.

Divirod sammelt Wasser­daten

Das Unter­nehmen Divirod beispiels­weise sammelt Daten über das Wasser auf dieser Welt. Wo gibt es Wasser, wo gibt es keines? Welche Auswir­kungen hat es, wenn es zu viel Wasser gibt? Divirod möchte Einblicke in Wasser-Daten geben, die vor späteren Risiken durch Wasser in jeder Form warnen oder schützen können.

Schlaue Stra­ßen­laternen liefern Strom

Divirod (rechts) sammelt Wasserdaten, Omniflow (Mitte) beleuchtet Straßen und liefert Solar oder Windstrom. Divirod (rechts) sammelt Wasserdaten, Omniflow (Mitte) beleuchtet Straßen und liefert Solar oder Windstrom.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Die Firma Omni­flow möchte schlaue Stra­ßen­laternen aufstellen. Auf dem leuch­tenden Ring am Ende des Mastes sind Solar­zellen ange­bracht, im Innern des Ringes noch ein kleines Windrad versteckt. Der aus Wind und Licht gewon­nene Strom kann die Straße beleuchten und es bleibt sogar noch Energie übrig, um beispiels­weise einen Elektro-Roller oder ein E-Bike aufzu­laden.

Estland fährt autonom mit Wasser­stoff

Aus Estland kommt Auve Tech die "Iseauto", einen autonom selbst­fah­renden Kleinbus entwi­ckelt haben, der mit Wasser­stoff ange­trieben wird. In einer Brenn­stoff­zelle wird der Wasser­stoff mit dem Sauer­stoff der Luft wieder zu Wasser (H2O) zusam­men­gesetzt und das Auto fährt am Ende elek­trisch. Der (theo­reti­sche) Vorteil bei Wasser­stoff: Der Nach-Tank-Vorgang sollte idea­ler­weise schneller sein, wenn das gekühlte Tank­system nicht gerade einge­froren ist. Der Nach­teil: Wasser­stoff muss mit viel Ener­gie­auf­wand erst extra herge­stellt werden. Der Nach­teil des Batte­rie­fahr­zeugs: Es muss die schweren Batte­rien mitschleppen.

"Apple Watch" für Hunde

Die "Apple-Watch für den Hund" liefert Fresco. Herrchen oder Frauchen wissen, wo der Hund ist, wie viel er läuft und bekommen Tipps fürs Futter. Die "Apple-Watch für den Hund" liefert Fresco. Herrchen oder Frauchen wissen, wo der Hund ist, wie viel er läuft und bekommen Tipps fürs Futter.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Vor dem Stadt­garten wartete Fresco, ein Unter­nehmen das die "Apple Watch für Hunde" entwi­ckelt hat. Es handelt sich dabei um eine Koope­ration mit einem Tier­fut­ter­anbieter, der aus den Bewe­gungs­daten der Hunde ein Ernäh­rungs­angebot für den Hund erstellt, was der Hunde­halter aber nicht annehmen muss. Verwendet wird ein Tracker auf LTE-M Basis, der einmalig 50 Euro kostet, die monat­liche Grund­gebühr soll etwa 5 Euro betragen, worin die SIM-Karte im Netz der Telekom enthalten ist. Dank der Tracker­daten weiß der Hunde­halter wo das gute Stück sich befindet. Weitere Kosten gibt es nicht, es sei denn, der Hunde­halter würde das Hunde­fut­ter­angebot annehmen.

Ein eigenes Avatar?

Auch Telekom Chef Höttges wurde mit 66 Kameras für ein Avatar von doob.eu aufgenommen. Auch Telekom Chef Höttges wurde mit 66 Kameras für ein Avatar von doob.eu aufgenommen.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Die Firma doob hatte einen Ganz­körper-Scanner aufge­baut, wo man sich von 66 Kameras zugleich foto­gra­fieren lassen kann. Aus den gewon­nenen Daten lässt sich ein virtu­eller Avatar genieren, der in der virtu­ellen oder augmen­tierten Realität genutzt werden kann.

Eigenes Auge statt Computer-Maus spart Zeit

Wenn Sie vor dem Computer sitzen, schieben und klicken Sie eine Maus. "4tiitoo" (sprich forty-two, nach dem Kult­film "Per Anhalter durch die Galaxis") zeigte eine Kamera für den Laptop, welche die Augen­bewe­gungen des Nutzers verfolgt und den "Maus­zeiger" danach steuert. Der gewünschte Maus­klick findet auf einer belie­bigen Taste des Compu­ters statt.

Roboter-Hund aus dem Science-Fiction-Film

Dieses nette "Haustier" gehört der Firma Reply und wurde von Boston Dynamics gebaut. Science Fiction ist längst Realität. Dieses nette "Haustier" gehört der Firma Reply und wurde von Boston Dynamics gebaut. Science Fiction ist längst Realität.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Im 25hours Hotel gab es eine Roboter-Area. Dort zeigte die Firma Reply einen Roboter-Hund von Boston Dyna­mics, der aus der Zukunft zu kommen scheint, aber absolut real ist. Der Roboter läuft auf vier Beinen und kommt selbst mit unbe­kannter Umge­bung klar, erforscht und ersteigt Treppen und kann sich beispiels­weise in gefähr­licher Umge­bung in einem Atom­kraft­werk oder im Innern einer sanie­rungs­bedürf­tigen Auto­bahn-Stahl­brücke umschauen.

Tele­fon­anlage ohne Unter­bre­chung, Schutz vor Hackern

Die Telefonanlage findet in der Cloud statt, das Büro könnte auch am Strand sein. Die Telefonanlage findet in der Cloud statt, das Büro könnte auch am Strand sein.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Wer in einer Firma arbeitet, ärgert sich bestimmt über Brüche beim Tele­fonieren. Telefon auf dem Schreib­tisch oder Handy, welche Nummer, wohin soll ich umleiten? Die Cloud PBX erlaubt naht­loses Über­gänge aus dem Büro in die Umge­bung und eine einzige Fest­netz­nummer für den Mitar­beiter, die auch auf dem Handy funk­tio­niert. Viel braucht dazu nicht, weil alles im Cloud-System der Telekom statt­findet, für 2,95 Euro pro Anschluss und Monat ist das zu haben.

Hacker sind perma­nent dabei, neue Geld- und Daten­quellen zu erschließen. Die Telekom bietet kleinen, mitt­leren und größeren Unter­neh­mens­kunden verschie­dene Lösungen an.

Mit Mobile Gaming die Lade­zeit über­brü­cken

Wenn das Elektroauto geladen werden muss, sollte die Zeit genutzt werden... Wenn das Elektroauto geladen werden muss, sollte die Zeit genutzt werden...
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Wer sein neues Elek­tro­auto oft bewegt, muss irgend­wann aufladen. Womit verbringt man die Warte­zeit? Mit Mobile Gaming auf dem Bild­schirm des Fahr­zeugs. Das funk­tio­niert im 4G und bald auch im 5G-Netz (sobald es passende Autos gibt), natür­lich nur, wenn das Fahr­zeug steht (und lädt). Während der Fahrt wäre das Unfall­risiko durch die Ablen­kung extrem, auch wenn "nur" der Beifahrer damit spielt. Ein Prototyp des Mobile Gaming auf dem Werksbildschirm des Polestar 2. Der Buchstabe "E" ist der Spielname, die Verbindung lief über LTE. Ein Prototyp des Mobile Gaming auf dem Werksbildschirm des Polestar 2. Der Buchstabe "E" ist der Spielname, die Verbindung lief über LTE.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de

Es gibt Geld für Digi­tali­sie­rung - wer blickt da noch durch?

Der deut­sche Staat hat viel Geld für die Digi­tali­sie­rung bereit­gestellt, doch kaum jemand ruft es ab, weil fast niemand weiß, wie man dran kommt. Das Unter­nehmen "Schub­kraft" berät kleine und große Unter­nehmen, welche Möglich­keiten es gibt, um das eigene Unter­nehmen zu digi­tali­sieren. Dazu ist eine Hotline (0800 330 6001) einge­richtet und man kann eine App "Meine Förde­rung" (für iOS oder Android herun­ter­laden, die erste Tipps gibt oder sich im Internet infor­mieren. Das Messe­pro­gramm und die Vorträge sind auf der Digital-X-Home­page zu finden.

Telekom-Chef Tim Höttges hat in Köln vor dem eisernen digi­talen Vorhang gewarnt.

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