Komprimiert

Musik-Downloads: Auf die Bitrate kommt es an

Kompressionen unter 192 kBit/s sind nicht empfehlenswert
Von Steffen Herget mit Material von ddp

Lange Zeit galten für die Nutzung von im Internet gekauften Songs im MP3-Format Beschränkungen. Aufgrund des digitalen Rechtemanagements (DRM) ließen sich die Dateien nur begrenzt auf CDs brennen oder auf portable MP3-Abspielgeräte kopieren. Mittlerweile haben alle großen Anbieter von Musik im Internet ihre MP3-Dateien von DRM befreit. Die meisten Songs sind als freie MP3-Dateien im Angebot. Wer sich in einem der zahlreichen Intershops mit Musik versorgt, sollte vor dem Kauf jedoch auf die Bitrate und damit auf die Klangqualität der Songs achten, rät die Zeitschrift "c't".

Die Musik des Branchenführers iTunes kommt mittlerweile auch ohne DRM daher. Anbieter Apple setzt aber weiterhin auf das Format AAC. Derartige Dateien lassen sich nicht auf allen Geräten abspielen. Dies ist beim populären MP3 dagegen der Fall. Auch mit dem iPod von Apple kann man MP3-Songs hören. Das etwas ältere MP3-Kompressionsverfahren hat aber Nachteile. Neuere Formate sind effektiver und erreichen mit geringen Bitraten hohe Klangqualität.

Mindestens eine Bitrate von 192 kBit/s sollte es schon sein

Wer Songs im MP3-Format herunterladen will, sollte deshalb unbedingt darauf achten, dass diese über eine Bitrate von mindestens 192 kBit/s verfügen. Altbestände mit 128 kBit/s sind nicht zu empfehlen, wie die Zeitschrift weiter berichtet. Unterschiede zwischen den Dateien der einzelnen Shops werde bei 192 kBit/s und mehr kaum ein Verbraucher wahrnehmen. Bei einer stichprobenartigen Suche seien zudem keine Dateien mit speziellen Wasserzeichen gefunden worden. Wasserzeichen gelten als potenzielle Möglichkeit zur Identifizierung von Musikdateien beispielsweise in Tauschbörsen, aber auch als technisch aufwendig. Noch Anfang des Jahres hatte Apple laut Berichten einiger US-Medien ein Wasserzeichen auf Basis der E-Mail-Adresse des Nutzers bei iTunes eingeführt.

Verbraucher könnten in den kommenden Monaten unter Umständen von sinkenden Preisen profitieren, denn neue Shop-Gründungen wie Amazon MP3, Saturn und MediaMarkt sorgen für zunehmende Konkurrenz unter den Anbietern. In den Musik-Shops können Liebhaber zudem echte Raritäten aufstöbern.