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Nachgelegt: alternative Betriebssysteme für das Netbook

Von Falko Benthin

Vor ein paar Wochen haben wir in "Die Qual der Wahl" ein paar alternative Betriebssysteme vorgestellt. Doch wer freie Betriebssysteme kennt, weiß, dass dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein war. Es gibt nämlich mehr, viel mehr – so dass wir heute nachlegen. Linux4One

Linux4One basiert auf Ubuntu 8.04.2 LTS und arbeitet out of the Box auf Acers Aspire One-Netbooks. Es gibt die Varianten "Light" und "Full", von denen erstere Lxde, letztere das Netbook Remix Interface (Gnome) als grafische Oberflächen einsetzen. Linux4One verspricht eine Bootzeit von unter 40 Sekunden. Während sich die Light-Version mit 1,5 GB Plattenplatz begnügt, ist die Full-Version mit OpenOffice.org 3 und diversen anderen Programmen entsprechend aufgebläht. Linux4One soll auch den Asus Eee PC 701 unterstützen. iMagic OS

Basiert auch auf Ubuntu und wird vorinstalliert auf dem Sapphire PC Netbook, einem Aspire One, ausgeliefert: iMagic OS [Link entfernt] . Laut Forum werden alle Features des Aspire Ones unterstützt. 3D-Effekte sind voreingestellt, das OS rühmt sich guter Windows-Kompatibilität und enthält Lizenzen für Codeweavers Crossover Pro and Games. Die Desktop-Umgebung riecht nach KDE. Für iMagic OS gibt es magicOnline, welches Nutzern einen Downloadbereich voller Templates und Multimediadateien sowie den Installer magicInstall verfügbar macht. Alle iMagic OS-Versionen mit magicOnline kommen mit der in Eigenregie entwickelten Büroanwendung magicOffice (magicWriter, magicSheet, magicShow). So viele schöne Sachen kosten, und zwar 79,99 USD. CrunchEee

Mehrere Leser haben uns auf diesen für Eee PCs gestrickten Ableger von CrunchBang Linux aufmerksam gemacht. Crunchbang basiert ebenfalls auf Ubuntu und verwendet den Windowmanager OpenBox. Für den Eee PC griffen die Entwickler auf das array.org-Repository und den eeepc-lean-Kernel zurück und passten die Oberfläche an den kleineren Bildschirm an. Für die alltägliche Nutzung sind unter anderem der Browser Firefox 3, der Mediaplay VLC, Claws Mail, Skype, Pidgin und der PCMan File Manager dabei. Puppy Linux

Puppy Linux ist eine Mini-Linux-Distribution, deren ISO-Image unter 100 MB bleibt, welche aber trotzdem eine reichhaltige Funktionalität bietet. Auf einem Eee PC 901 probiert, erkannte Puppy Maus und Display-Auflösung problemlos, die WLan-Verbindung konnte leicht hergestellt werden. Als Windowmanager ist bei Puppy Linux JWM dabei. Puppy wird beim Booten direkt in den Ram geladen, so dass es sehr zügig läuft. Auf der Puppy-Webseite gibt es mit eeetiger [Link entfernt] und DingoPlus [Link entfernt] noch zwei Derivate, sogenannte Puplets, welche Eee PCs auf den Leib geschneidert sein sollen. In einem ersten kurzen Test ließ sich eeetiger nicht installieren und DingoPlus crashte XOrg. Igelle

Bei Igelle [Link entfernt] handelt es sich um eine Linux-Variante von Job and Esther Technologies, welche auf allem möglichen Geräten laufen soll. Die Idee entstand, weil eine Distri gewünscht wurde, die sowohl auf Telefonen als auch auf Notebooks funktioniert. Mit 405 MB ist das ISO zwar nicht groß, aber ein Blick in die Liste der mitgelieferten Pakete zeigt, dass hier beim Netbook nachträglich Handarbeit nötig ist. Wir werden uns das in der nächsten Zeit genauer angucken. Für ARM-Netbooks

Auch für die preiswerten Netbooks mit XBurst-Prozessoren, wie das 3k Razorbook, Elonex One T oder Maplin Minibook, gibt es einige Alternativen. Diese Geräte sind hierzulande nicht so sehr verbreitet und die Informationen im Netz eher rar gesät. Zu erwähnen sind hier 3MX (RC 2), Genuine CE Linux und Xenium Linux. Fazit

Wie wir sehen, gibt es genügend Alternativen zum oftmals vorinstallierten Windows. Der Traum von mehreren Arbeitflächen, Copy und Paste mit mittlerer Maustaste und einem an eigene Bedürfnisse angepassten System kann also wahr werden.

[Bild Tuz: Andrew McGown und Josh Bush]