Handymarkt

Gartner: Handymarkt Ende 2008 geschrumpft

Absatz von Mobiltelefonen fällt im vierten Quartal 2008 um 4,6 Prozent
Von dpa / Sascha Recktenwald

Die Wirtschaftskrise hat im vierten Quartal 2008 voll auf die Handy-Industrie durchgeschlagen. Der Absatz von Mobiltelefonen sei von Oktober bis Dezember im Jahresvergleich um 4,6 Prozent auf rund 315 Millionen Geräte gefallen, berichtet heute das Marktforschungsinstitut Gartner. Im gesamten Jahr 2008 konnten Nokia & Co. jedoch ihren Absatz noch steigern: Mit gut 1,22 Milliarden Handys wurden sechs Prozent mehr verkauft als im Vorjahr. Für das laufende Jahr erwartet Gartner früheren Angaben zufolge einen Absatzrückgang im "niedrigen einstelligen Bereich". Die Nachfrage werde sich aber nicht vor 2010 stabilisieren, hieß es.

Auch das Weihnachtsgeschäft konnte den Herstellern Ende 2008 nicht helfen. Im vierten Quartal hätten die Verbraucher Bedenken gehabt, Verträge abzuschließen, sagt Gartner-Analystin Carolina Milanesi. Sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenländern sei die schlechteste Entwicklung in einem vierten Quartal festgestellt worden.

Branchenprimus Nokia verteidigte Gartner zufolge die Position als Nummer eins, büßte aber weitere Marktanteile ein: Die Finnen kamen mit knapp 119 Millionen verkauften Geräten im vierten Quartal auf 37,7 Prozent am Gesamtmarkt, nach 40,4 Prozent im Vorjahreszeitraum. Konkurrent Samsung konnte seinen Marktanteil deutlich steigern: Auf 18,3 Prozent von 13,4 Prozent vor einem Jahr. Den Kampf um Platz drei entschied der südkoreanische Hersteller LG für sich, gefolgt von Sony Ericsson. Der US-Konzern Motorola, einst die weltweite Nummer zwei der Branche, fiel beim Marktanteil auf 6,9 Prozent von 11,9 Prozent Ende 2007 zurück.

In Westeuropa behielten die Verbraucher ihre Geräte inzwischen länger, der Markt in Japan stagniere weiter - das habe den Absatz zu Jahresbeginn weiter belastet, erklärten die Experten. Die Regionen Asien/Pazifik und Afrika hätten ihr Wachstum zunächst fortführen können. In der zweiten Jahreshälfte sei allerdings deutlich geworden, dass die Wirtschaftsflaute sich auch auf die Schwellenländer ausbreite. Die Handy-Verkäufe hätten rapide abgenommen, was das Jahr 2008 zu einer Herausforderung für die gesamte Handy-Industrie gemacht habe.