Handy-Markt

Gartner: Wirtschaftsschwäche belastet Handy-Markt

Sony Ericsson, Motorola und LG kämpfen um den dritten Platz am Weltmarkt
Von dpa / Anja Zimmermann

Die schwache Konjunktur hat den weltweiten Handy-Absatz im dritten Quartal stark gebremst. Der Markt wuchs im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 309 Millionen verkaufte Geräte, wie das Marktforschungsunternehmens Gartner heute berichtete. Ein Jahr zuvor hatte es noch einen Zuwachs von 16 Prozent gegeben. Für das kommende Jahr rechnet Gartner mit einem Schrumpfen des Marktes im niedrigen einstelligen Prozentbereich. 2008 werde der weltweite Handy-Absatz noch um acht Prozent zulegen. In Westeuropa sank der Absatz im dritten Quartal bereits auf 43,5 Millionen Geräte von 47,2 Millionen ein Jahr zuvor.

Der finnische Handy-Hersteller Nokia führte im dritten Quartal den Markt weiterhin mit einem Marktanteil von 38,2 Prozent deutlich an, gefolgt von Samsung mit einem Marktanteil von 17,1 Prozent. Der globale wirtschaftliche Abwärtstrend habe einen Kampf zwischen Sony Ericsson, Motorola und LG um den dritten Platz ausgelöst, sagte Gartner-Analystin Carolina Milanesi. Im dritten Quartal rangierte auf Rang drei das Gemeinschaftsunternehmen Sony Ericsson mit einem Marktanteil von 8,1 Prozent, nur knapp vor Motorola mit 8,0 Prozent Marktanteil und LG mit 7,8 Prozent.

Derzeit würden in den entwickelten Märkten vor allem weniger Handys als sonst durch neue Modelle ausgetauscht. Auch in den Wachstumsmärkten wie Indien gehen die Marktforscher für das vierte Quartal wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage von einer deutlich nachlassenden Nachfrage aus. Ob das Weihnachtsgeschäft wie erhofft den Absatz ankurbeln werde, sei noch ungewiss. Noch sei es zu früh zu sagen, wie lange das wirtschaftliche Gesamtklima den Handy-Markt noch beeinflussen werden, sagte Milanesi. "Aber wir erwarten, dass auch noch das erste Halbjahr 2009 schwierig werden wird."