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Outdoor-Handys: Robuste Geräte für alle Fälle

IP-Zertifizierung gibt Auskunft über die Schutzart des Gehäuses
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

outdoor-handys-modelle-zertifikation Outdoor-Handys trumpfen durch ihre Robustheit
Bild: dpa
Viele Nutzer legen heutzutage Wert auf ein stylisches und modernes Handy. Es gibt aber auch die Nutzergruppe, die vor allem auf eine robuste Verarbeitung Wert legen. Dazu gehören etwa Freizeitsportler, die es zu Fuß, auf dem Rad oder auf Skiern in die Natur treibt. Noch größer ist der Käuferkreis bei Menschen, die ein Outdoor-Handy beruflich brauchen, etwa auf Baustellen, in Werkstätten oder im Wald.

Datenblätter

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"Eine allgemeingültige Definition für ein Outdoor-Handy gibt es nicht", sagt Markus Eckstein, Mobilfunk-Experte bei der Zeitschrift Connect. Oft geben die Hersteller aber an, welche Widrigkeiten die Telefone überstehen sollen. "Die einfachsten sind spritzwassergeschützt und stoßsicher", sagt Eckstein. Man sollte aber auch ganz normale Handys nicht unterschätzen. "So ein Telefon überlebt einen Sturz aus der Hosentasche oder vom Tisch normalerweise problemlos, auch ein paar Spritzer Regenwasser machen nichts aus."

Zu einem echten Outdoor-Handy sollte dann gegriffen werden, wenn nicht ausgeschlossen werden kann, dass das Handy auch mal ins Wasser eintaucht oder groben Schmutz oder Schläge abbekommt. Die Hersteller werben oft mit einer sogenannten IP-Zertifizierung. IP steht für International Protection und bezeichnet die Schutzart des Gehäuses. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die genaue Schutzklasse.

Für den Schutz gegen Berührung und Fremdkörper hat das Deutsche Institut für Normung Schutzziffern von 0 (kein Schutz) bis 6 (geschützt gegen den Zugang mit einem Draht und staubdicht) definiert. Gleiches gilt für den Schutz gegen Wasser. Hier geht die Skala von 0 (kein Schutz) bis acht (Schutz gegen dauerndes Untertauchen).

Die Outdoor-Handys der Hersteller

Der Hersteller Samsung wirbt beispielsweise damit, dass sein Outdoor-Modell B2710 (ab 120 Euro) sowohl eine Landung in einem Bierkrug als auch ein Bad im Suppentopf übersteht. "Auch danach hat es funktioniert - es kann also auch mit Hitze und Kälte umgehen", sagt die Unternehmenssprecherin Annika Karstadt. Deshalb wird das Gerät als IP-67-zertifiziert bezeichnet.

Die erste Ziffer sechs steht für "geschützt gegen den Zugang mit einem Draht und staubdicht", die zweite Ziffer sieben steht für "Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen". Für den Einsatz im Arbeitsumfeld wurde das B2710 laut Samsung mit einen stärkeren Lautsprecher ausgestattet. Zudem ist es in der Lage Hintergrundgeräusche zu reduzieren. Sportler können vielleicht die GPS- und Kompass-Funktion sowie die eingebaute Taschenlampe gebrauchen.

Das Modell 3720 von Nokia (ab 115 Euro) macht den Eindruck eines klassischen Handys. Trotzdem ist das Gehäuse nach IP-54 zertifiziert. Das heißt, es ist geschützt gegen Staub (5) und Spritzwasser von allen Seiten (4). Motorola hat mit dem Defy (ab 320 Euro) sogar ein IP-67-zertifiziertes Android-Smartphone im Angebot, dem man seine Schutzklasse nicht ansieht. Das 118 Gramm leicht Mobiltelefon hat einen 3,7-Zoll-Touchscreen, GPS, WLAN, Lage-, Licht- und Annäherungssensoren.

Dagegen liest sich die Ausstattung der deutlich sichtbar gummierten Outdoor-Geräte des Herstellers Sonim eher bescheiden. Die Handys wurden vor allem für den Arbeitseinsatz unter widrigen Bedingungen entwickelt und sollen einfach zu bedienen sein, sagt Marius Dittert, Sprecher des US-Unternehmens. Die Geräte hätten doppelte Schalen, ein vergleichsweise großes und massives Gehäuse, eine stärkere Sendeleistung, einen ausdauernden Akku und funktionierten auch bei Extremtemperaturen. Die derzeit erhältlichen Sonim-Geräte sind nach IP-54, IP-57 oder IP-67 zertifiziert und kosten zwischen 200 und 300 Euro.