Bericht

Palm Pre sammelt unbemerkt Daten seiner Benutzer

Ob es die Daten auch an Palm übermittelt, wurde nicht beobachtet
Von Björn Brodersen

Bevor das Palm Pre ab Oktober beim Mobilfunkbetreiber o2 erhältlich sein wird, könnte ein Bericht die Vorfreude von Kaufinteressenten auf das Smartphone mindern. Laut dem Branchenmagazin The Register hat ein Debian-Entwickler und Besitzer des Palm Pre herausgefunden, dass das unter dem Betriebssystem webOS laufende Gerät Daten des jeweiligen Nutzers sammelt. Zu diesen Nutzerdaten gehörten zum Beispiel Protokolle über Systemabstürze, GPS-Koordinaten sowie Informationen über installierte Anwendungen.

In einem Blog-Eintrag erklärt der aufmerksame Palm-Pre-Nutzer, dass er das tatsächliche Versenden der Nutzerdaten nicht erlebt habe. Lediglich Einträge in den Log-Files deuteten auf ein solches Weiterleiten der Daten hin. Der Entwickler schreibt dort auch, dass er ein Versenden dieser Nutzerdaten an Palm in dem offenen Betriebssystem nicht unterbinden könne. Zudem werde der Besitzer des Palm Pre nicht darüber informiert. Allerdings stimmt der Nutzer des Palm Pre in den Nutzungsbedingungen und bei der ersten Inbetriebnahme des Smartphones allgemein der Übermittlung persönlicher Daten an den Hersteller zu.

Palm hat das Datensammeln des Smartphones bestätigt, dies diene der Benutzerfreundlichkeit. Ob auch das ab Oktober zunächst exklusiv bei o2 verkaufte Palm Pre für den europäischen Markt solche Daten an Palm übermitteln wird, ist nicht bekannt. Das Sammeln und Verarbeiten von anonymisierten Daten ist auch bei anderen Handys und bei PCs üblich.

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