Themenspecial Senioren Senioren-Handy

Leicht bedienbare Handys haben eine große Zielgruppe

Einfache Menuführung und modernes Design spielen eine wichtige Rolle
Von dpa / Rita Deutschbein

Diese Funktionen haben durchaus einen Sinn. Dennoch wirken die Geräte optisch und haptisch oft billig. Die großen Tasten der Handys machen häufig einen wackeligen Eindruck und bieten keinen guten Druckpunkt. Die Displays sind sehr grobpixelig. Dadurch passen lange Wörter nicht immer auf den Bildschirm. Das macht das SMS schreiben kompliziert und unübersichtlich, da die Anwender viel scrollen müssen. Generell sind Senioren-Handys besser zum Telefonieren als für SMS geeignet. Auch Menü-Einträge seien oft nur unvollständig zu sehen.

Emporia geht mit dem Schlagwort "Senioren" im Gegensatz zur Konkurrenz offen um. Einfach zu bedienende Handy mit großem Display und großer Tastatur gibt es auch von anderen Herstellern, auch Modelle mit extralautem Klingelton und optischer Anrufanzeige. Doch das Wort "Senioren" meiden sie. Stattdessen wird etwa, wie beim Hersteller amplicom, von "Mobiltelefonen für besondere Zielgruppen" gesprochen.

Nicht nur das Marketing, sondern auch das Design ist eine Herausforderung für die Hersteller. "Das Gerät muss schick aussehen und gleichzeitig einfach zu bedienen sein", sagt Ullrich. Auf den ersten Blick dürfe nicht zu sehen sein, dass es ein spezielles Telefon ist. "Wenn 'Senioren-Handy' draufsteht, wollen es fitte Ältere gar nicht erst haben." Gerade weil auch Kranke oder Behinderte zu den Nutzern gehörten, wollten sich rüstige Rentner damit nicht in der Öffentlichkeit zeigen. Das Design müsse also zeitgemäß sein, und das Handy dürfe nicht als anders auffallen.

Mobiltelefone für Senioren oder "besondere Zielgruppen" sind verhältnismäßig teuer, was mit den geringen Produktionszahlen zusammenhängt. Gemessen an dem, was sie können, werden sie tendenziell aber immer ein bisschen teuerer sein. Deshalb empfiehlt er älteren Menschen, die einfach nur Schwierigkeiten mit der kleinen Schrift normaler Handys haben, sich mit Klappmodellen zu behelfen. Diese hätten ein größeres Display und größere Tasten bei besserer Bildqualität und zusätzlichen Funktionen.