Smartphone-Markt

Smartphone-Markt wächst dank iPhone und Android

Rasantes Wachstum für die Newcomer, Nokia verliert Marktanteile
Von Marie-Anne Winter mit Material von dapd

Härtetest für Nokia: Der Handymarkt wächst vor allem dank iPhone und Android Härtetest für Nokia: Der Handymarkt wächst vor allem dank iPhone und Android
Bild: Nokia
Nach der Schrumpfkur, die der weltweite Handymarkt im vergangenen Jahr erlitten hat, sieht es in diesem Jahr wieder ganz anders aus: Der weltweite Handy-Absatz ist im dritten Quartal um mehr als ein Drittel auf 417 Millionen Einheiten gestiegen. Zu diesem rasanten Wachstum trugen vor allem das iPhone des US-Unternehmens Apple sowie die neuen Smartphones bei, die auf dem Google-Betriebssystem Android laufen. Überhaupt verkaufen sich neue Smartphones gut, wie das Marktforschungsunternehmen Gartner [Link entfernt] heute mitteilte. Für das Gesamtjahr rechnen die Experten mit einem Anstieg des Absatzes an Handys und Smartphones um mehr als 30 Prozent. Und es gibt ein weiteres Wachstumsfeld: Tablet-Computer wie das iPad sollen sich im kommenden Jahr 54,8 Millionen mal verkaufen.

Härtetest für Nokia: Der Handymarkt wächst vor allem dank iPhone und Android Härtetest für Nokia: Der Handymarkt wächst vor allem dank iPhone und Android
Bild: Nokia
Bei Handys habe sich im dritten Quartal der Absatz zum dritten Mal in Folge zweistellig erhöht, teilte Gartner mit. Sowohl Apple als auch die auf der Android-Plattform laufenden Smartphones konnten jeweils neue Absatzrekorde verzeichnen. Insgesamt hätten sich die Verkäufe von Smartphones binnen Jahresfrist auf 81 Millionen Einheiten fast verdoppelt. Damit sei bereits etwa jedes fünfte der im abgelaufenen Quartal verkauften Handys ein Smartphone gewesen.

No-Name-Handys in Schwellenländern gefragt

Neben dem starken Absatzwachstum in den Industrieländern verkauften sich in Schwellenländern vor allem No-Name-Handys besser. Ein Grund dafür sei, dass chinesische Hersteller verstärkt nach Afrika und Indien expandierten und den großen Akteuren mit den bekannten Marken dort Marktanteile abnehmen würden.

Weiter teilten die Experten mit, dass der finnische Handyhersteller Nokia seine führende Position zwischen Juli und Ende September verteidigt habe, obwohl sein Marktanteil deutlich auf 28,2 Prozent zurückgegangen sei. Nachdem Nokia im Smartphone-Bereich ja schon länger ins Hintertreffen geraten ist, geht es nun auch im Segmet der Einfachhandys ans Eingemachte. Zudem hatten die Finnen vor allem mit Lieferengpässen bei Kameramodulen und Displays zu kämpfen, die die Verfügbarkeit von günstigeren Mobiltelefonen beeinträchtigt haben.

So wie es aussieht, wird sich Nokia darauf einstellen müssen, dass die Zeiten, in denen der Konzern locker einen Drittel des weltweiten Handy-Absatzes mit seinen Geräten bestreiten konnte, endgültig vorbei sind. Ähnliches musste Motorola, lange Zeit die Nummer 2 unter den Handy-Herstellern, bereits vor einigen Jahren hinnnehmen. Inzwischen sind nicht nur Samsung und Sony Ericsson, sondern auch LG, Apple und RIM an Motorola vorbei gezogen.

Allerdings hat auch der Blackberry-Hersteller RIM hat vor allem im Wettbewerb mit dem iPhone Marktanteile eingebüßt. Apple hingegen konnte fast doppelt so viele Einheiten seines Smartphones absetzen wie im Vorjahreszeitraum - und das trotz der ebenfalls länger andauernden Lieferengpässe.

Bei den Smartphone-Betriebssystemen liegt das von Nokia favorisierte Symbian mit einem Marktanteil von 36,5 Prozent noch deutlich vor Android, das inzwischen auf 25,5 Prozent kommt. Apples iOS verzeichnet einen Anteil von 16,7 Porzent, danach folgt RIM mit Blackberry mit 14,8 Prozent. Windows Mobile dagegen kommt derzeit nur auf einen Marktanteil von mickrigen 2,8 Prozent, Linux hat 2,1 Prozent.