SMS

EU-Verordnung soll Preise für SMS senken (Aprilscherz)

Mobilfunkbetreiber reagieren mit Einstellung des SMS-Service
Von Sascha Recktenwald

Bei einem Treffen in Berlin einigten sich die vier deutschen Mobilfunkbetreiber heute darauf, den Short Message Service im Privatkundenbereich einzustellen. Nicht betroffen sind die teureren MMS. Sogenannte Premium-SMS sollen ebenfalls weiterhin als Mehrwert-Variante angeboten werden.

Grundlage für diesen Schritt ist eine EU-Verordnung, bei der die Preise für SMS auf maximal drei Cent pro versandter Kurznachricht fallen sollen. Begründet wird diese Entscheidung damit, dass die SMS sozusagen ein Abfallprodukt der GSM-Norm für digitale Telefonie sei. Obwohl den Mobilfunkbetreibern kaum Kosten entstehen, müssen Kunden meist 19 Cent pro versandter SMS zahlen, kritisierten mehrere Europaabgeordnete die seit Jahren gängige Praxis.

Die Einstellung der SMS kommt überraschend, zumal im Ausland weiterhin solche Optionen angeboten werden sollen. Doch die Datenübertragung per SMS ist derzeit eine der teuersten Datenübertragungsarten in Deutschland. Die Übertragung von einem Megabyte Daten per SMS kostet in der Bundesrepublik derzeit das Vielfache der gleichen Übertragungsmenge über andere mobile Datendienste. Die Mobilfunkbetreiber argumentieren, dass der SMS-Versand zu den von der EU vorgeschriebenen Konditionen mittlerweile unrentabel sei. Hinzu komme, dass immer weniger Leute heutzutage SMS schreiben.

Nach Angaben des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e.V. (VATM) wurden im Jahr 2003 noch insgesamt 25,5 Milliarden SMS verschickt. 2008 waren es laut Angaben der Mobilfunkanbieter nur noch 9 Milliarden. Grund sei der mobile Internetzugang, der mit aktuellen Geräten genutzt werden kann. Der Trend geht zur E-Mail, denn immer mehr Vertragskunden nutzen Datentarife und können somit ohne größere zusätzliche Kosten jederzeit ihre Mails einsehen und beantworten. Smartphone-Besitzer greifen ebenso häufig auf Instant Messenger zurück. Erst im Oktober hatte Vodafone einen eigenen Instant Messenger zur Nutzung am Handy gestartet.

Entwarnung: Diese Meldung ist der teltarif-Aprilscherz

Auch wenn die Umsatzzahlen stimmen und SMS in der Tat im Verhältnis Megabyte zu Preis eines der teuersten Übertragungsmedien ist, so werden die Mobilfunkprovider auch weiterhin SMS anbieten. Wie am 1. April üblich, haben wir versucht, Sie mit dieser Meldung in den April zu schicken. Anders als von einigen Lesern vermutet, war diese Meldung in diesem Jahr aber unser einziger Aprilscherz.