Sharing gegen Geld: Verliert Netflix junge Zuschauer?
Geteilte Accounts kosten Netflix jeden Monat bares Geld, deshalb sind konkrete Maßnahmen gegen Passwort-Sharing durchaus nachvollziehbar. Allerdings müssen solche Maßnahmen nicht zwangsläufig bedeuten, dass Netflix am Ende mehr Umsatz generiert. Laut einer Analyse von Samba TV und HarrisX könnten in Konsequenz womöglich viele Zuschauer ihre Abos kündigen. Besonders fällt dabei allerdings eine Gruppe ins Auge.
Gen Z und Millenials würden kündigen
Netflix könnte viele Zuschauer verlieren
Foto: Netflix
Vorliegende Zahlen sind für Netflix alles andere als positiv. Der Studie nach wären 52 Prozent der Generation Z und 51 Prozent der Millenials bereit, ihr Netflix-Konto zu schließen, sofern sie ihr Passwort nicht mehr mit Nutzern außerhalb ihres eigenen Haushalts teilen dürften. Insgesamt könnten sich 37 Prozent aller Netflix-Abonnenten vorstellen, ihr Konto im Falle schärferer Maßnahmen gegen Passwort-Sharing zu kündigen.
Es gibt aber auch positive Nachrichten. Immerhin 64 Prozent der "Trittbrettfahrer", welche aktuell ein Netflix-Konto kostenlos mitbenutzen, würden ein eigenes Abo abschließen. Allerdings ist auch hier das Umsatzpotenzial beschränkt, da sich womöglich ein nicht unerheblicher Teil für das werbeunterstützte Abo entscheiden könnte. Hieran verdient Netflix jedoch pro Kunde deutlich weniger als in den Premium-Modellen.
Eindeutige Ergebnisse
"Daten von Samba TV und HarrisX zeigen, dass ein Vorgehen gegen Passwort-Sharing Potenzial für mehr Umsatz bei werbefinanzierten Abos hat, da die Sharer "sanft" gezwungen werden, auf ihre eigenen Konten zu migrieren", so Samba TV-CEO Ashwin Navin. Von denjenigen Nutzern, welche derzeit das Netflix-Konto einer anderen Person mitbenutzen, sagen fast 40 Prozent, dass sie zum günstigeren Monatsabonnement mit Werbung wechseln würden. Etwa ein Viertel könnte sich hingegen für ein eigenes werbefreies Abo entscheiden.
Bislang hält sich der Erfolg von Netflix mit Werbung in Grenzen. Laut aktueller Zahlen erreicht das Angebot nur rund fünf Millionen Zuschauer im Monat. Dementsprechend wären mehr Zuschauer auch mit Blick auf Werbekunden für den Streaming-Marktführer durchaus wünschenswert.