Fernsehen

Stromfresser am TV: waipu.tv vergleicht TV-Sticks & Boxen

Die Kinos sind zu, Strea­ming in den eigenen vier Wänden boomt – und der Strom­zähler rattert stramm vorwärts. Vor allem, wenn am Fern­seher eine Set-Top-Box ange­schlossen ist. Das will zumin­dest der Strea­ming-Dienst waipu.tv heraus­gefunden haben.
Von Marc Hankmann

Soge­nannte Over-the-top-Anbieter (OTT) wie waipu.tv oder Zattoo werden in der Regel über Strea­ming Devices über­tragen. Dazu zählt waipu.tv zum Beispiel den Amazon Fire TV Stick oder Google Chro­mecast, aber auch AppleTV, was genau genommen eine Set-Top-Box ist. Gemein ist diesen Strea­ming Devices, dass sie per USB mit Strom versorgt werden. Im Gegen­satz zu den Set-Top-Boxen wie Kabel- und IPTV-Receiver oder die Boxen des Pay-TV-Anbie­ters Sky, die über ein eigenes Netz­teil mit Strom versorgt werden. waipu.tv Vergleich Stromverbrauch TV-Stick Set-Top-Box Gewinner des waipu.tv-Tests ist der hauseigene Android-TV-Stick, der im nächsten Jahr auf den Markt kommen soll
waipu.tv
Daher ist es auch wenig verwun­der­lich, dass die USB-Strea­ming-Geräte im Vergleich von waipu.tv besser abschneiden, was sich der Anbieter als Vorteil für OTT auf die Fahnen schreibt. Derlei TV-Ange­bote seien nicht nur in puncto Preis-Leis­tung, sondern auch beim Strom­ver­brauch oft die preis­güns­tigere und CO2-sparen­dere Option im Bereich Enter­tain­ment, lässt waipu.tv verlaut­baren.

„Acht­fache Strom­menge“

Neben dem Fire TV Stick, Chro­mecast und AppleTV hat waipu.tv auch einen Android-TV-Stick unter die Lupe genommen, den der OTT-Anbieter im nächsten Jahr auf den Markt bringen will. „Dieser Stick wird optimal für das Produkt waipu.tv umge­setzt“, teilt das Unter­nehmen mit. Gemeint ist wohl auch, dass der Android-TV-Stick wenig Strom verbraucht. Zumin­dest liegt er beim Test von waipu.tv vorn. Der Stick soll auch für den Empfang von Netflix und DAZN ausge­legt sein.

Insge­samt schneiden die Sticks besser ab als die Set-Top-Boxen. Während zum Beispiel der Fire TV Stick bei der Erhe­bung von waipu.tv mit 1,60 Watt im Standby und 2,30 Watt im Betrieb zu Buche schlägt, kommt Voda­fones Giga TV Box mit einem Verbrauch von 18 Watt im Standby und 20 Watt im Betrieb daher. „In den Spitzen verbrau­chen Set-Top-Boxen im Vergleich mit Strea­ming Devices damit bis zur acht­fachen Strom­menge bei entspre­chendem CO2-Ausstoß“, resü­miert waipu.tv.

Monat­liche Kosten vari­ieren

IPTV-Receiver Telekom Vergleich Stromverbrauch TV-Stick Set-Top-Box Der IPTV-Receiver der Deutschen Telekom verbraucht laut waipu.tv zwar mehr Strom, bietet aber auch mehr Funktionen als ein TV-Stick
Deutsche Telekom
Zwischen beiden reihen sich klas­sische Set-Top-Boxen etwa für den Empfang von HD+- oder TV-Programme über DVB-T2 ein. Hier sollte man aller­dings fest­halten, dass Äpfel mit Birnen vergli­chen werden. Strea­ming ist schließ­lich eine andere Tech­nologie als Rund­funk. Zumal für den Vergleich keine Bilder in 4k-Auflö­sung für DVB-T2 heran­gezogen werden, da TV-Bilder über Antenne maximal in Full-HD-Auflö­sung verbreitet werden. Und der IPTV-Receiver der Telekom bzw. die Giga TV Box von Voda­fone bieten mehr Funk­tionen als ein TV-Stick. Nichts­des­totrotz bleibt der höhere Strom­ver­brauch.

Und der schlägt sich in den Kosten nieder. Bei einem vier­stün­digen Betrieb pro Tag und einem Kilo­watt­preis von 0,29 Euro pro Stunde, errechnet waipu.tv monat­liche Kosten für den Fire TV Stick von 0,36 Euro und für AppleTV von 0,37 Euro. Der Telekom-IPTV-Receiver kostet dagegen 1,55 Euro, die Giga TV Box von Voda­fone 3,88 Euro. Aufs Jahr gerechnet ergeben sich laut waipu.tv Einspa­rungen von über 40 Euro, wenn Nutzer anstelle einer Set-Top-Box einen TV-Stick verwenden. Ob das Strea­ming insge­samt mehr Strom verbraucht als die Rund­funk­über­tra­gung, steht auf einem anderen Blatt.

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