Ausprobiert: So schnell ist das 5G-Netz von o2
Seit Anfang Oktober ist der neue Mobilfunkstandard 5G nach der Deutschen Telekom und Vodafone auch von Telefónica verfügbar. Zunächst wird das Netz in 15 Großstädten angeboten. Sukzessive will der Münchner Mobilfunk-Netzbetreiber weitere Städte, aber auch ländliche Regionen erschließen.
Derzeit betreibt Telefónica das 5G-Netz ausschließlich auf Frequenzen im Bereich von 3500 MHz - ähnlich wie bei Telekom und Vodafone zum Netzstart im Sommer vergangenen Jahres. Das bringt genug Bandbreite für hohe Datenübertragungsgeschwindigkeiten. Dafür ist der Versorgungsradius einer Basisstation physikalisch bedingt sehr begrenzt.
Frankfurt am Main gehört zu den ersten Städten, in denen o2 das 5G-Netz anbietet - wenn auch zunächst nur an wenigen Orten der Mainmetropole. Wir näherten uns der Stadt auf der Autobahn 66 aus Richtung Fulda und hatten je ein Apple iPhone 12 Pro und ein Samsung Galaxy S20 Ultra mit für 5G freigeschalteter o2-SIM-Karte im Gepäck.
5G-Basisstation von o2 in Frankfurt am Main
Foto: teltarif.de
Erstempfang kurz hinter dem Autobahnende
Kaum das Autobahnende im Stadtteil Bergen-Enkheim erreicht, bogen wir Richtung Riederwald ab. Nach wenigen hundert Metern hatten wir erstmals schwachen 5G-Empfang von Telefónica. Dieser wurde in Fahrtrichtung Riederwald immer stärker. An der nächsten Kreuzung bogen wir Richtung Fechenheim ab. Wenige hundert Meter weiter war auch schon die Basisstation zu sehen, von der das 5G-Signal kam.
Sowohl das Apple- aus auch das Samsung-Smartphone buchten sich schnell und zuverlässig ins 5G-Netz ein. Das klappt bei 5G-DSS-Betrieb zum Teil schlechter. Allerdings war auch zu beobachten, dass selbst im Nahfeld um die Basisstation nicht immer zuverlässiger 5G-Empfang gewährleistet war. Hin und wieder fielen die Smartphones ins LTE-Netz ohne 5G-Erweiterung zurück.
Netzkonfiguration am Teststandort
Foto: teltarif.de
Bis zu 324 MBit/s im Downstream
Die Datenübertragungsgeschwindigkeiten waren stark durchwachsen. Mit dem Samsung Galaxy S20 Ultra haben wir bis zu 324 MBit/s im Downstream gemessen. Mit dem Apple iPhone 12 Pro waren es mit der gleichen Speedtest-App und dem gleichen Server exakt 100 MBit/s weniger. Offiziell bietet o2 bis zu 300 MBit/s über 5G an.
Die Maximalwerte haben wir allerdings nur jeweils einmal erreicht. Oft lagen die Downstream-Übertragungsgeschwindigkeiten nur zwischen 100 und 200 MBit/s oder sogar im zweistelligen MBit/s-Bereich - wohlbemerkt ohne Ortswechsel und bei direkter Sicht zur Sendeantenne.
Mehr als 300 MBit/s im Downstream
Foto: teltarif.de
Upload (über LTE) wenig überzeugend
Unter optimalen Bedingungen liefert das 5G-Netz von o2 sogar etwas mehr als die versprochenen 300 MBit/s. Insgesamt betrachtet waren die Messergebnisse aber ziemlich durchwachsen. Auch der Upload-Wert von 6,9 bis 10,5 MBit/s konnte nicht wirklich überzeugen, wobei der Upstream nicht über 5G, sondern ausschließlich über LTE erfolgt.
Bei unserem Test handelt es sich um eine Momentaufnahme im Bereich einer einzigen Funkzelle in Frankfurt am Main. An anderen Orten können die Messwerte völlig anders aussehen. In einer weiteren Meldung haben wir bereits darüber berichtet, dass in Köln Downstream-Werte von mehr als 500 MBit/s erreicht wurden.