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Ubuntu 10.10 - Erste Eindrücke und Benchmark-Test (mit Video)

Von Rita Deutschbein

Ubuntu-Desktop

Samsung NC10-anyNet N270 A|B|W

Ubuntu-Desktop Es dauert zwar noch etwa drei Monate bis Ubuntu 10.10, Codename "Maverick Meerkat" (zu deutsch "eigenwilliges Erdmännchen"), zusammen mit neuen Ubuntu-Netbooks offiziell auf den Markt kommt, doch hatten die Kollegen von Phoronix bereits jetzt die Gelegenheit, das Linux-Betriebssystem zu testen. Zu Beginn macht Ubuntu 10.10 den Eindruck, das es sich bei der neuen Version nur um ein Ubuntu 10.04 mit Unity-Desktop handeln würde. Doch unter der Haube gibt es einige Änderungen, die im Vergleich zur Vorgängerversion eine verbesserte Performance bieten.

Ubuntu 10.10 im Benchmark-Test

Grundlage des Benchmark-Test war des 10-Zoll-Netbook Samsung NC10 mit Intel Atom N270-Prozessor, 945G Grafik sowie 2 GB RAM. Verglichen wurde die Leistung von Ubuntu 10.04 mit der Version 10.10. Die Resultate waren recht interessant. So kam heraus, dass Ubuntu 10.10 weitaus mehr Strom verbraucht als die Vorgängerversion. Grund für den erhöhten Energie-Bedarf war vor allem die CPU, die alle paar Minuten mächtig nach oben schraubte. Ubuntu System Power Anwendungen wie OpenArena und Tremolous wurden weitaus zügiger ausgeführt als bei der Version 10.04. Dies liegt sicherlich auch am Update von Mesa 7.7 zu 7.8. Die x264-Performance war bei beiden Ubuntu-Versionen relativ konstant, lief aber im Update etwas stabiler. Die wichtigsten Ergebnisse in Kürze:

  • höherer Stromverbrauch bei Ubuntu 10.10
  • OpenArena-Benchmark und Tremulous liefen auf Ubuntu 10.10 weitaus zügiger
  • LAME MP3 Kodierung sowie x264 Video-Kodierung fielen nicht merklich besser aus als bei Ubuntu 10.04
  • PostMark und FS-Mark liefen ebenfalls zügiger
  • das Entpacken des Kernel nahm bei Ubuntu 10.10 weniger Zeit in Anspruch

Die wichtigsten Neuerungen

Ubuntu 10.10 verfügt über einen vereinfachten Startbildschirm, der ein überarbeitetes Installationsprogramm enthalten soll. Dieser informiert den Nutzer über die anstehenden Schritte und soll in erster Linie bei der Partitionierung und beim Setup des Accounts und der Zeitzone Vereinfachungen bringen. Eine weitere Neuerung, die von Einigen sicherlich schon länger erwartet wurde, dürfte sicherlich der WLAN-Support sein. Damit lassen sich Sicherheitsupdates und Sprachpakete bereits während der Installation nachrüsten. Bisher war dieser Schritt nur über eine LAN-Anbindung möglich. Die Netbook-Edition von Ubuntu nutzt ab sofort das neue Unity-Interface, das eine einzige Menüleiste für alle Applikationen liefert. Zudem wurde Cloud-Init, mit dem Ubuntu als Cloud-Server eingerichtet werden kann, nun mit zusätzliche Funktionen wie Unterstützung für das Dateisystem Ext4 ausgestattet. Die kürzlich erschienene zweite Testversion von Ubuntu 10.10 enthält einen neuen Kernel auf Basis von 2.6.35-rc3. Der Kernel enthält eine Sicherheitsverbesserung, die das Verhalten von ptrace betrifft. Mit einer Einstellung im /proc-Dateisystem lässt sich diese aber notfalls zurücknehmen.

Die Testversion Maverick Meerkat Alpha 2 wird bereits jetzt zum Download angeboten. Da es sich um eine Vorab-Version handelt, sind die üblichen Sicherheitsvorkehrungen zu beachten. Die Final von Maverick Meerkat erscheint laut offiziellem Zeitplan am 10. Oktober 2010. Das folgende Video zeigt ein zentrales Menü in Ubuntu 10.10 / Gnome

<via phoronix>