Quartalszahlen

Unitymedia: Vorbereitungen für erste Gigabit-Städte laufen

Unitymedia hat die Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und kann weiterhin ein Wachstum verzeichnen. Zudem will der Kabelnetzbetreiber den Netzausbau weiter vorantreiben.
Von David Rist

Ein mann geht an einer Filiale des Kabelanbieters Unitymedia vorbei. Unitymedia will auch weiterhin den Kabelnetzausbau vorantreiben
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Der in den Bundes­ländern Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg operierende Kabel­netz­betreiber Unitymedia kann auch im dritten Quartal dieses Jahres ein Umsatz­plus verzeichnen. Insgesamt steigt der Erlös um sechs Prozent auf 573 Millionen Euro an. Wie das Unter­nehmen heute bekannt gegeben hat, soll auch künftig der Netz­ausbau voran­getrieben werden. Erst vergangene Woche hatte Unity­media mit­geteilt, das die bisherigen Arbeiten am Kabel­netz abgeschlossen sind. Damit stehen nun allen der rund zehn Millionen Unitymedia-Kunden Internet­anschlüsse mit Geschwindig­keit von bis zu 400 MBit/s zur Verfügung.

130 000 neue Haushalte für schnelles Internet erschlossen

Der nächste Schritt sind nun die ersten Städte, die einen Internet­zugang mit Geschwindig­keiten von bis zu einem Gigabit erhalten sollen. "Mit netzweit verfügbaren 400 MBit/s ist allerdings noch lange nicht Schluss. Während andere noch über die Netze der Zukunft sprechen, laufen bei uns die Vor­bereitungen für die ersten Gigabit-Städte", so der Unitymedia CEO Lutz Schüler. Seit Jahres­beginn habe man bereits 130 000 neue Haus­halte für schnelles Internet erschlossen. 70 000 davon wären Neu­anschlüsse, die restlichen 60 000 konnten durch Modernisierungs­maßnahmen mit schnellem Internet versorgt werden. Dadurch kann Unitymedia jetzt insgesamt rund 12,69 Millionen Haushalte mit Internet versorgen, weitere 193 500 nur mit einem TV-Anschluss.

Der Unitymedia-Chef Lutz Schüler Der Unitymedia-Chef Lutz Schüler
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Die Kunden nehmen die momentan verfügbaren Highspeed-Abschlüsse gut an: Laut Unitymedia buchen drei von vier Neu­kunden einen Breitband­anschluss mit 120 MBit/s und mehr. In der Summe hat Unitymedia im dritten Quartal des Jahres rund 56 000 Internet­anschlüsse geschaltet. Das sind geringfügig weniger als noch im Vorjahres­quartal: In Q3 2015 waren es noch knapp 58 000 Internet­anschlüsse.

Somit versorgt Unitymedia immerhin über 25 Prozent der Haus­halte mit Internet, die der Kabel­netz­betreiber rein technisch erreichen könnte. Das ist eine leichte Steigerung um 1,4 Prozent­punkte im Vergleich zum Vorjahres­quartal. Auch zahlen Unitymedia-Kunden im Schnitt rund einen Euro mehr pro Monat, als noch im Vor­jahr. Die meisten Kunden buchen dabei einen sogenannten Single-Play-Anschluss. Das heißt, sie nehmen nur ein Angebot aus der Produktpalette von Unitymedia wahr. Dennoch konnte ein leichtes Wach­stum bei den Double-Play- und Trippel-Play-Anschlüssen verzeichnet werden, also der Kombination aus Telefon und Internet sowie Fernsehen.

Volldigitale TV-Anschlüsse so wie in Hanau

Ein mann geht an einer Filiale des Kabelanbieters Unitymedia vorbei. Unitymedia will auch weiterhin den Kabelnetzausbau vorantreiben
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Auch im Bereich Fernsehen kann die Unitymedia größten­teils Positives vermelden. So ist zwar die Zahl der einfachen, teils analogen Fernseh­anschlüsse zurück­gegangen, die Zahl der rein digitalen Anschlüsse ist in diesem Zuge allerdings gestiegen. Grund dafür ist vermutlich auch der Test­lauf im hessischen Hanau, wo die Voll­digitalisierung aller Unitymedia-Fernseh­anschlüsse erfolgreich umgesetzt wurde.

CEO Lutz Schüler macht für den reibungslosen Ablauf vor allem den Dialog mit den Kunden verantwortlich: „Unsere Aufklärungs­arbeit in Hanau hat sich ausgezahlt. Wir konnten die Verbraucher von den Vorteilen des digitalen Kabel­fernsehens überzeugen. Viele haben ihre Fernseher direkt gegen moderne Flach­bildschirme eingetauscht und verfolgen ihr TV-Programm inzwischen in HD.“ Das analoge Fernsehen konnte in Hanau im September gänzlich abgeschaltet werden.