Unitymedia: Vorbereitungen für erste Gigabit-Städte laufen
Unitymedia will auch weiterhin den Kabelnetzausbau vorantreiben
Bild: dpa
Der in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg operierende Kabelnetzbetreiber Unitymedia kann auch im dritten Quartal dieses Jahres ein Umsatzplus verzeichnen. Insgesamt steigt der Erlös um sechs Prozent auf 573 Millionen Euro an. Wie das Unternehmen heute bekannt gegeben hat, soll auch künftig der Netzausbau vorangetrieben werden. Erst vergangene Woche hatte Unitymedia mitgeteilt, das die bisherigen Arbeiten am Kabelnetz abgeschlossen sind. Damit stehen nun allen der rund zehn Millionen Unitymedia-Kunden Internetanschlüsse mit Geschwindigkeit von bis zu 400 MBit/s zur Verfügung.
130 000 neue Haushalte für schnelles Internet erschlossen
Der nächste Schritt sind nun die ersten Städte, die einen Internetzugang mit Geschwindigkeiten von bis zu einem Gigabit erhalten sollen. "Mit netzweit verfügbaren 400 MBit/s ist allerdings noch lange nicht Schluss. Während andere noch über die Netze der Zukunft sprechen, laufen bei uns die Vorbereitungen für die ersten Gigabit-Städte", so der Unitymedia CEO Lutz Schüler. Seit Jahresbeginn habe man bereits 130 000 neue Haushalte für schnelles Internet erschlossen. 70 000 davon wären Neuanschlüsse, die restlichen 60 000 konnten durch Modernisierungsmaßnahmen mit schnellem Internet versorgt werden. Dadurch kann Unitymedia jetzt insgesamt rund 12,69 Millionen Haushalte mit Internet versorgen, weitere 193 500 nur mit einem TV-Anschluss.
Der Unitymedia-Chef Lutz Schüler
Bild: dpa
Die Kunden nehmen die momentan verfügbaren Highspeed-Abschlüsse gut an: Laut Unitymedia buchen drei von vier Neukunden einen Breitbandanschluss mit 120 MBit/s und mehr. In der Summe hat Unitymedia im dritten Quartal des Jahres rund 56 000 Internetanschlüsse geschaltet. Das sind geringfügig weniger als noch im Vorjahresquartal: In Q3 2015 waren es noch knapp 58 000 Internetanschlüsse.
Somit versorgt Unitymedia immerhin über 25 Prozent der Haushalte mit Internet, die der Kabelnetzbetreiber rein technisch erreichen könnte. Das ist eine leichte Steigerung um 1,4 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahresquartal. Auch zahlen Unitymedia-Kunden im Schnitt rund einen Euro mehr pro Monat, als noch im Vorjahr. Die meisten Kunden buchen dabei einen sogenannten Single-Play-Anschluss. Das heißt, sie nehmen nur ein Angebot aus der Produktpalette von Unitymedia wahr. Dennoch konnte ein leichtes Wachstum bei den Double-Play- und Trippel-Play-Anschlüssen verzeichnet werden, also der Kombination aus Telefon und Internet sowie Fernsehen.
Volldigitale TV-Anschlüsse so wie in Hanau
Unitymedia will auch weiterhin den Kabelnetzausbau vorantreiben
Bild: dpa
Auch im Bereich Fernsehen kann die Unitymedia größtenteils Positives vermelden. So ist zwar die Zahl der einfachen, teils analogen Fernsehanschlüsse zurückgegangen, die Zahl der rein digitalen Anschlüsse ist in diesem Zuge allerdings gestiegen. Grund dafür ist vermutlich auch der Testlauf im hessischen Hanau, wo die Volldigitalisierung aller Unitymedia-Fernsehanschlüsse erfolgreich umgesetzt wurde.
CEO Lutz Schüler macht für den reibungslosen Ablauf vor allem den Dialog mit den Kunden verantwortlich: „Unsere Aufklärungsarbeit in Hanau hat sich ausgezahlt. Wir konnten die Verbraucher von den Vorteilen des digitalen Kabelfernsehens überzeugen. Viele haben ihre Fernseher direkt gegen moderne Flachbildschirme eingetauscht und verfolgen ihr TV-Programm inzwischen in HD.“ Das analoge Fernsehen konnte in Hanau im September gänzlich abgeschaltet werden.