Unitymedia

Unitymedia schaltet Analog-Fernsehen in erster Stadt ab

Das analoge Fernsehen steht in Deutschland nicht mehr unter Artenschutz, sondern vor dem Aussterben. In Hessen werden in Kürze zahlreiche Sender abgeschaltet.
Von Thorsten Neuhetzki

In Hanau ist analoges Kabelfernsehen bald Geschichte In Hanau ist analoges Kabelfernsehen bald Geschichte
Foto: dpa
"Adieu, analoge Welt. Hanau ist volldigital!" - mit diesem Slogan werden vor allem die Einwohner der hessischen 93 000-Einwohnerstadt in den nächsten Wochen leben müssen. Der 20. September ist dort der Stichtag für die TV-Volldigitalisierung. Dabei handelt es sich um einen Piloten des Kabelnetzbetreibers Unitymedia.

Zum 20. September werden die verbliebenen Sender im analogen Kabelfernsehen abgeschaltet. Wirklich betreffen soll das aber wohl nur 10 Prozent der Haushalte, denn angeblich liegt der Digitalisierungsgrad bereits bei 90 Prozent.

Hessen mit hohen Digitalisierungsgrad

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Im Juni 2016 schauten 88,4 Prozent der Kunden bei Unitymedia digital Fernsehen. Damit steigt der Digitalisierungsgrad im Kabelnetz von Unitymedia um 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In etwa neun Monaten will Unitymedia im gesamten Netz die letzten analogen Sender abschalten. Spitzenreiter unter den Bundesländern sei Hessen. Mit einem Digitalisierungsgrad von über 90  Prozent führe das Bundesland damit schon im zweiten Jahr in Folge die Digitalisierungsstatistik im Unitymedia-Netz an.

Betroffen von der Abschaltung sind vor allem Besitzer alter Röhrenfernseher. Diese haben keinen Digital-Empfänger eingebaut. Die Zuschauer brauchen dann entweder eine Set-Top-Box oder - noch besser - einen neuen Fernseher, der dann auch ein deutlich besseres Bild liefert. Für Analog-TV-Besitzer, die kurz entschlossen auf ein digitales Empfangsgerät umsteigen wollen, wird der Saturn in Hanau am 19. und 20. September bis spätabends geöffnet sein.

Für Satelliten-Nutzer ändert sich nichts, wer über die Hausantenne Fernsehen schaut, muss sich im kommenden März neu orientieren.

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