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Analog TV: Mitte 2017 Abschaltung in drei Bundesländern

Menschen in Hunderttausenden Haushalten werden in den nächsten 15 Monaten technisch nachrüsten müssen, wenn sie daheim weiterhin fernsehen wollen. Das betrifft zunächst drei Bundesländer, darunter Hessen. Hanau soll zur Pilotstadt werden.
Von Marleen Frontzeck-Hornke mit Material von dpa

Analoges Fernsehen wird im kommenden Jahr in Hessen abgeschaltet Analoges Fernsehen wird im kommenden Jahr in Hessen abgeschaltet
Bild: Unitymedia
Das analoge Fernsehen verschwindet Mitte kommenden Jahres in Hessen und zwei anderen Bundesländern aus dem Kabelnetz. Das kündigte der deutsche Kabelnetzbetreiber Unitymedia heute gemeinsam mit mehreren Landesmedienanstalten in Düsseldorf an. Etwa 15 Prozent der Kabel-Kunden nutzen noch die analogen Signale, 85 Prozent sind bereits digital.

Die Abschaltung am 30. Juni 2017 gilt für insgesamt 12,8 Millionen Haushalte mit Kabelanschluss in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg. "Das Ende für Analog TV rückt näher", sagte Unitymedia-Chef Lutz Schüler. Die freiwerdenden Kapazitäten sollen für zusätzliche Digitalprogramme genutzt werden. Wer noch analog empfängt, muss sich entweder neue Fernseher oder einen Digitalreceiver zulegen.

Hanau als erste Stadt volldigitalisiert

Analoges Fernsehen wird im kommenden Jahr in Hessen abgeschaltet Analoges Fernsehen wird im kommenden Jahr in Hessen abgeschaltet
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Der Direktor der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen), zeigte sich erfreut, dass Hessen bei den ersten Ländern dabei ist. "Die Digitalisierung der kompletten Telekommunikations- und Rundfunkinfrastruktur ist heute Standard."

Hanau kommt dabei eine besondere Rolle zu und soll als erste Stadt in Deutschland volldigitalisiert sein. "Die Pilotstadt wird wichtige Praxiswerte für die Volldigitalisierung im gesamten Verbreitungsgebiet schaffen", erklärte der Senior Vice President Consumer bei Unitymedia, Christian Hindennach.

Mit der Abschaltung werde sich die Vielfalt der hochauflösenden HD-Programme erhöhen, sagte Thomas Langheinrich, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) Baden-Württemberg. Es sei der erste konkrete Abschalttermin im Kabel, ergänzte ein Sprecher der Landesmedienanstalt NRW. Wie sich die anderen Kabelnetzbetreiber nun verhalten, sei noch unklar.

Wichtig: "Faires Angebot für Kunden zum Umstieg"

Die Landesmedienanstalten in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg unterstützen die Digitalisierung. Die analoge Ausstrahlung via Antenne und Satellit war bereits vor Jahren beendet worden. "Damit ist die Schlussmelodie gespielt in der Umstellung von analog auf digital", sagte Jürgen Brautmeier, Direktor der Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen. "Für uns bleibt wichtig, dass die Zuschauer ein faires Angebot zum Umstieg bekommen."

Außer der notwendigen technischen Umrüstung würden den Kunden beim Umstieg von analogem auf digitales TV keine weiteren Kosten entstehen, wie Unitymedia zugesichert hat. Außerdem starte der Kabelnetz­betreiber ab sofort für seine Kunden eine umfassende Informations­kampagne zum Digitalisierungs­fahrplan. Dabei will Unitymedia die Kunden zu den Vorteilen des digitalen Fernsehens informieren. Den Kunden werden über eine spezielle Webseite alle Informationen zum Umstieg vom analogen zum digitalen Fernsehen zur Verfügung gestellt. Auf dieser Seite kann der Kunde unter anderem einen Quick-Check machen, um zu erfahren, ob er für den Umstieg gerüstet ist: Nutzen Sie ein Zusatzgerät für den Empfang Ihrer Sender? Wenn ja, welches? Für Kunden ohne Zusatzgerät: Ist Ihr Fernseher DVB-C fähig? Nutzen Sie einen Digital-Receiver für den Empfang von digitalem Fernsehen?

In einem weiteren Artikel erfahren Sie, welche TV-Sender bereits im April abgeschaltet werden und welche neue HD-Sender kommen.

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