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Vodafone will auch IPTV anbieten

Übertragung von Vodafone TV über DSL, Kabel und Satellit geplant
Von dpa / Susanne Kirchhoff

Die Bonner Telekom sieht die wachsende Konkurrenz gelassen. "Wir begrüßen das Angebot von Vodafone", sagte ein Telekom-Sprecher. Damit werde das Thema IPTV weiter gefördert. Auch beim kleineren Konkurrenten o2 steht das Internetfernsehen auf der Tagesordnung. o2 selbst hat zwar noch kein Fernsehangebot, aber der jüngst übernommene DSL-Anbieter HanseNet (Alice) bietet TV und Video-on-Demand über die Telefonleitung an. Bislang hat Alice 58 000 IPTV-Kunden.

Das neue Angebot von Vodafone erinnert ein wenig an das, was 1&1 ohne IPTV anbietet. Die United-Internet-Tochter hält sich zwar mit Fernsehen über die Internetleitung noch zurück. 1&1 verkauft seinen Kunden aber Empfangsgeräte für die Online-Videothek Maxdome, die gleichzeitig digitales terrestrisches und Satellitenfernsehen empfangen können. An einer Kabelvariante wird gerade gefeilt.

Wettbewerb um Kunden zwischen DSL- und Kabel-Anbietern

Nach Meinung von Unicredit-Analyst Thomas Friedrich kommen die großen DSL-Anbieter im Wettbewerb mit den Kabelnetzbetreibern nicht mehr an IPTV vorbei. Anbieter wie Kabel Deutschland und Unitymedia drängen ihrerseits mit sogenannten Triple-Play-Angeboten (Telefon, Internet und Fernsehen) auf den Telekommarkt und machen Telekom, Vodafone und Co. ihr ureigenes Geschäft streitig.

"Wir betrachten die Kabelnetzbetreiber als unseren Hauptkonkurrenten", heißt es bei der Telekom. HanseNet-Chef Lutz Schüler sagt denn auch über Alice TV: "Ein wichtiger Grund, warum wir IPTV anbieten, ist, den Kunden zu halten."

Angesichts weiter sinkender Tarife sind neue Dienste rund um IPTV aber auch eine Chance auf neue Umsätze, sagt Telekom-Experte Nikolaus Mohr von der Unternehmensberatung Accenture. "Für reine Pay-TV- Angebote ist der deutsche Markt begrenzt. Wenn wir aber über Bewegtbild als solches sprechen, ist der Markt gigantisch groß."

"IPTV schafft ganz neue Möglichkeiten", erklärt Mohr. Künftig können Anwendungen aus der Handy- oder Internetwelt wie Apps oder Communities auch auf dem Fernseher laufen und mit dem TV-Angebot verbunden werden. "Das ist das, was wir uns immer unter interaktivem Fernsehen vorgestellt haben."