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Gebündeltes web 2.0: web.de Navigator soll Ordnung schaffen

FreeMail bleibt vorerst auf nur wenige Megabyte beschränkt
Von Thorsten Neuhetzki

web.de will die eigene Plattform nutzen, um den Nutzern künftig einen leichteren und zentralisierten Zugang zum web 2.0 zu bieten. Direkt aus dem persönlichen FreeMail-Postfach heraus werden mit dem web.de Navigator unterschiedliche Web-Services für Kommunikation und Shopping angesteuert und die dazugehörigen Logins zentral verwaltet.

web.de richtet sich damit an die Internetnutzer, die in einem oder mehreren sozialen Netzwerken aktiv sind oder über eine zweite E-Mail Adresse verfügen. Sie müssen so an vielen Punkten im Web den Eingang neuer Nachrichten überprüfen. Untersuchungen haben nach Angaben des Unternehmens gezeigt, dass Benutzernamen und Passwörter oft ungeschützt in Browsern gespeichert werden und nicht selten für unterschiedliche Dienste das gleiche Passwort verwendet wird.

Der web.de Navigator ermöglicht es, mit nur einem Mausklick die einzelnen Web-Services direkt aus dem eigenen Mail-Postfach anzusteuern. Neben dieser zentralen Login-Verwaltung lassen sich weitere Funktionen nutzen: Der Chat ermöglicht die spontane Direktkommunikation. Ebenfalls neu ist ein RSS-Aggregator, mit dem FreeMail Nutzer ihre neuesten Feeds abrufen können. Dazu lässt sich eine individuelle Favoritenliste mit Bookmarks besonders wertvoller oder wichtiger Webseiten anlegen. Nachrichten und Notizen können an einer digitalen Pinnwand zentral gespeichert werden.

Zentraler Login für Netzwerke, Shops und Sonstiges

Das Herzstück des web.de Navigators, die Login-Zentrale, ist aufgeteilt in drei Kategorien: Netzwerke, Shops und Sonstige. Hier genügt es, einmalig die Passwort-Kennungen zu hinterlegen, um sich künftig mit nur einem Klick in den entsprechenden Dienst einzuloggen. In der nächsten Version soll dann eine "One Click Registration" auch das automatische Registrieren in Communities ermöglichen. Ein virtueller Daten Safe soll noch vor Beginn der Sommerferien allen Fernreisenden die Sicherung von wichtigen Dokumenten wie beispielsweise Reisepass oder sonstigen Reiseunterlagen ermöglichen.

Der web.de-Navigator ist zurzeit mit einer Beta-Version in einem ausgesuchten Nutzerkreis gestartet und soll in wenigen Wochen allen FreeMail-Nutzern zugänglich sein. Nutzer, die sich dafür entscheiden, web.de als zentralen Login zu nutzen, sollten aber bedenken, dass zum einen nicht alle genutzten Dienste unterstützt werden. Ferner gibt der Nutzer seine Login-Daten in fremde Hände. web.de beteuert allerdings, dass das Rechenzentrum der United-Internet-Gruppe, zu der web.de gehört, eines der sichersten der Welt sei und sogar für Kreditkartenanbieter zertifiziert sei.

FreeMail-Speicherplatz wird vorerst nicht erweitert

Nach wie vor können FreeMail-Nutzer bei web.de nur E-Mails mit einer Gesamtgröße von bis zu 12 MB abspeichern. Die Größe einzelner Mails ist auf 5 MB begrenzt. In Zeiten immer größer werdender Datenmengen im Internet ist das nicht mehr wirklich viel. Jan Oethen, Geschäftsführer von web.de, hält das aber nach wie vor für ausreichend. "Heavy Usern" empfiehlt er den kostenpflichtigen web.de-club. Man beobachte aber das Thema Speicherplatz. Derzeit ist man bei web.de jedoch der Überzeugung, dass der Speicherplatz für das Mailaufkommen der User ausreichend sei. Ob das bei Schnappschüssen mit aktuellen Kleinbild-Digitalkameras wirklich noch der Fall ist, sei dahingestellt.

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