Blue

Windows-8.1-Preview: Test zeigt Stärken und Schwächen auf

Boot-to-Desktop-Modus und Start-Button ohne Start-Menü
Von Hans-Georg Kluge

Der Startbildschirm mit größeren Kacheln und Gruppennamen. Der Startbildschirm mit größeren Kacheln und Gruppennamen.
Screenshot: teltarif.de
Heute hat Microsoft eine Preview-Version des ersten großen Updates für Windows 8 zum Download bereit gestellt. Wir haben uns die Preview von Windows 8.1, die auch als Windows Blue bekannt ist, angesehen und zeigen, was sich gegenüber dem Vorgänger geändert hat. Dabei wird deutlich: Microsoft hat die Benutzeroberfläche von Windows 8 an manchen Stellen verbessert - so gibt es nun den Start-Button wieder.

Download und Installation für Alle frei verfügbar

Der Startbildschirm mit größeren Kacheln und Gruppennamen. Der Startbildschirm mit größeren Kacheln und Gruppennamen.
Screenshot: teltarif.de
Die Preview-Version von Windows 8.1 lässt sich nach dem Download eines Update-Programmes und einem Neustart über den Windows Store installieren. Dann werden 2,44 GB Daten von Microsoft-Servern geladen - später dauert der Installationsvorgang auf unserem Test-Rechner etwa 20 bis 30 Minuten. Nach einem weiteren Neustart steht das aktualisierte System dann zur Verfügung. Apps und Einstellungen werden übernommen.

Zunächst startet Windows wie gewohnt in die Start-Bildschirm-Ansicht. Dies kann jedoch in den Einstellungen der Taskleiste des Desktops geändert werden: Dann startet Windows direkt in den Desktop.

Start-Button und Desktop: Ein Hauch klassisches Windows

Nach dem ersten Start zeigt sich, dass die Änderungen zunächst nur geringer Natur sind. Der Windows-Konzern hat aber an vielen kritisierten Stellen nachgebessert. Auf dem Desktop zeigt sich nun tatsächlich der bekannte Start-Button: Allerdings startet dieser nur den Start-Bildschirm - das altbekannte Start-Menü gibt es weiterhin nicht. Ob dies ein guter Schachzug von Microsoft ist, wird sich zeigen. Zu vermuten ist, dass die Kritik der Nutzer sich nicht rein am fehlenden Start-Button entzündet hat, sondern vor allem am fehlenden Startmenü.

Windows 8.1 kann direkt in den Desktop booten. Windows 8.1 kann direkt in den Desktop booten.
Screenshot: teltarif.de
Auch bei der Bedienung unseres Windows-8.1-Rechners war diese Entscheidung Microsofts nicht wirklich nachzuvollziehen: Das Start-Menü erscheint schließlich auch nach einem Druck auf die Start-Taste der Tastatur. Viele Windows-8-Nutzer haben sich auch schon an die Bedienung ohne Start-Button und -Menü gewöhnt. Dass Microsoft mit dieser Änderung die Herzen der kritischen Nutzer erwärmen kann, darf in diesem Zusammenhang bezweifelt werden.

Mit einem Rechtsklick am linken unteren Rand wird bereits bei Windows 8 ein kleines Menü aufgerufen. Über dieses kann der Rechner nun auch heruntergefahren werden. Das ist etwas schneller - vielleicht sogar intuitiver - als der bisherige Weg über die Seitenleiste.

Neue Kachelgröße gefällt, Startbildschirm mit Hintergrundbild

Der Startbildschirm selbst hat einige Neuerungen erfahren. Das Hintergrundbild kann nun angepasst werden - eine Auswahl stilisierter Grafiken ist mitgeliefert. Alternativ besteht die Möglichkeit, das Desktop-Hintergrundbild zu verwenden. App-Kacheln können wie eh und je in Gruppen sortiert werden - diese erhalten nun optional auch einen Titel. Der Zugriff auf die Seite "Alle Apps" erfolgt leichter: Ein kleiner Pfeil nach unten zeigt nach einem Klick die Übersicht über alle installierten Apps an.

Einige Kacheln lassen sich nun noch weiter vergrößern und nehmen dann quadratisch den Platz von vier Kachelplätzen ein. Das ist gerade bei interaktiven Kacheln wie der Wetter-Kachel praktisch, da so mehr Informationen angezeigt werden.

Lässt sich noch leichter herunterfahren: Windows 8. Lässt sich noch leichter herunterfahren: Windows 8.1
Screenshot: teltarif.de
Bereits Windows 8 erlaubte, zwei Apps nebeneinander anzuordnen. Dabei unterstützte das System aber nur zwei Breiten. Nun lassen sich die Apps - auch der Desktop ist eine - in frei wählbarer Breite nebeneinander anordnen. Nicht geändert hat sich das Multi-Tasking-Konzept: Weiterhin werden Apps am linken Bildschirm angezeigt, Desktop-Software hingegen nur auf der Startseite des Desktops. Es bleibt also dabei, dass die meisten Nutzer hauptsächlich eine Art von Programmen gleichzeitig verwenden werden.

Windows 8.1: Konsequente Verbesserungen, die Kritiker aber wohl nicht verstummen lässt

Wird es Microsoft den Kritikern recht machen? Diese Frage war stets mit dem angekündigtem, kostenlosen Update verbunden. Die Preview kann aber die Erwartungen nicht ganz erfüllen. Der Start-Button ist wieder da, das Start-Menü nicht. Viele Funktionen wurden verbessert, konzeptionelle Änderungen hat Microsoft aber nicht vorgenommen. Zufriedene Windows-8-Nutzer werden es deswegen wohl bleiben - so viel lässt sich nach dem ersten Eindruck der Preview schon sagen.

An manchen Stellen wird Microsoft auch den Windows-8-Kritikern Wind aus den Segeln nehmen. Microsoft will bei der Entwicklung von Windows Blue auch Kritik der Nutzer gehört haben. Möglicherweise werden also bis zum fertigen Release noch weitere Aspekte des Systems optimiert. Positiv hervorzuheben ist in jedem Fall, das Windows 8.1 als kostenloses Update verteilt wird.

Über die Hardware-Voraussetzungen haben wir bereits berichtet. Weitere Neuerungen, die hier keine Erwähnung fanden, erfahren sie in unserem Überblicks-Artikel zu Windows 8.1.

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