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Windows-Alternativen für das Netbook – eine (unvollständige) Bestandsaufnahme 1/2

Von Falko Benthin

tux_wallpaper_by_kdaver_s Screenshots: teltarif.de Nach wie vor ist es so, dass die meisten Netbooks mit Micro­soft Windows ausge­lie­fert werden. Anwender bekommen für jede Menge Heu ein Betriebs­system, das massig obskure Fehler produ­ziert, viel Arbeits­spei­cher frisst und mit einem lahmen Datei­system hantiert. Freie Alter­nativen gibt es zuhauf, jeden Monat wird die Liste länger. Wir haben uns im WWW umge­schaut und versucht, einen Über­blick über aktu­elle Linux-Distri­butionen zu geben, die für das Netbook geeignet sind. Im heutigen Beitrag beschränken wir uns auf Distri­butionen, die auf Ubuntu basieren, morgen betrachten wir unter anderem Mandriva, Antix, Igelle und das auf Open­solaris basie­rende Milax.

Ubuntu Netbook Remix

tux_wallpaper_by_kdaver_s Screenshots: teltarif.de ubuntu_10.04_unr_s Screenshots: teltarif.de Den Auftakt macht die momentan belieb­teste Linux-Distri­bution Ubuntu, deren UNR-Vari­ante (Ubuntu Netbook Remix) sprich­wört­lich auf die Bild­schirme der Rechen­zwerge zuge­schnitten wurde. In einem über­sicht­lichen Menu lassen sich die am meisten gebrauchten Anwen­dungen schnell finden und starten. Die aktu­elle Version Lucid Lynx lässt sich auch von Laien leicht instal­lieren, bootet zügig, enthält eine sinn­volle Programm­vor­auswahl zum Surfen, Mailen, Chatten, Arbeiten oder E-Books lesen, kurz es macht einfach Spaß. Ubuntu genießt in der Linux-Gemein­schaft ein dermaßen hohes Ansehen, dass die Distri­bution vielen Deri­vaten als Grund­lage dient. => herun­ter­laden

Kubuntu Netbook Remix

kubuntu_netbook_s Screenshots: teltarif.de Ubuntu UNR kommt stan­dard­mäßig mit der Desk­top­umge­bung Gnome daher. Die Lieb­haber anderer Desk­top­umge­bungen, etwa KDE, haben darum Ubun­tua­bleger mit ihren favo­risierten Desk­top­umge­bungen, etwa Kubuntu (KDE) oder Xubuntu (Xfce) zusam­men­gestellt. Mit Kubuntu 10.04, Lucid Lynx, debü­tierte erst­malig der Kubuntu Netbook Remix. Wie auch UNR enthält diese Kubuntu-Vari­ante eine an kleine Bild­schirme ange­passte Ober­fläche, die von den Entwick­lern Plasma Netbook Shell getauft wurde. Kubuntus Netbook Edition verzichtet auf über­flüs­sige Anwen­dungen, beispiels­weise Brenn­appli­kationen und sollte eigent­lich für so gut wie jedes für Netbooks geeig­nete Einsatz­gebiet ein passendes Programm mitbringen. Wenn etwas fehlt, ist es mit sehr hoher Wahr­schein­lich­keit in den Ubuntu-Repo­sito­ries zu finden. => herun­ter­laden [Link entfernt]

Lubuntu

lubuntu_netbook_s Screenshots: teltarif.de Gegen die Desktop-Umge­bungen Gnome und KDE, die als wahre Elefanten im Arbeits­spei­cherzoo bezeichnet werden können, nimmt sich LXDE als wahre Gazelle aus. Es agiert auf Rech­nern spürbar schneller als die "grauen" Kollegen, ohne das Anwender groß auf Komfort verzichten müssen. Wer hier jetzt hell­hörig wurde, muss nicht etwa zum Paket­manager greifen und an Ubuntu rumdok­torn, sondern kann auf das bereits fertig zusam­men­gestellte Lubuntu zurück­greifen. Die Entwickler achteten nicht nur auf einen schlanken Desktop, sondern auch auf schlanke Appli­kationen, so dass Lubuntu-Anwender allzeit fix unter­wegs sind. Eine spezi­elle Netbook-Vari­ante für Lubuntu ist noch in Arbeit [Link entfernt] , aber auch das "normale" LXDE sollte auf dem Netbook eine gute Figur machen. Anders als der Name vermuten lässt, ist Lubuntu kein echtes Mitglied der *buntu-Familie. => herun­ter­laden

Puppy Linux 5.0

puppy_netbook_s Screenshots: teltarif.de Bei Puppy Linux ist der Name Programm. Das ISO-Image der schlanken Distri­bution mit dem Chihuahua als Maskott­chen bringt gerade einmal 130 MB auf die Waage, enthält aber für fast jeden Zweck eine Anwen­dung und gibt ein gutes Rettungs­system ab. Für die Büro­arbeit sind Abiword, Gnumeric und die Finanz­ver­wal­tung Home­bank an Bord, zum Surfen dient ein abge­speckter Firefox, der einfach gegen andere Browser, Googles Chro­mium, den dicken Firefox oder Opera, ausge­tauscht werden kann. Auch Multi­mediafreunden hat die kleine Distri­bution, die stan­dard­mäßig den Window­manager JWM verwendet, Einiges zu bieten. Das System kann komplett in den Ram geladen werden, wo es dann auch entspre­chend perfor­mant agiert. Puppy Linux wurde von Berry Kauler entwi­ckelt, der auch das Tool Woof kreierte. Woof baut Pakete anderer Distri­butionen zu Puppy-Paketen um, für die aktu­elle Version 5.0, Code­name Lucid Puppy, musste Ubuntu als Paketspender herhalten. => herun­ter­laden

Mint Linux

mint_netbook_s Screenshots: teltarif.de Von Linux Mint gibt es keine eigene Netbook-Edition, nichts­des­totrotz ist das Ubuntu-Derivat eine gute Wahl für die kleinen mobilen Geräte. Die aktu­elle Version 9, Code­name "Isadora", basiert auf Ubuntu 10.04 LTS und bringt einen Kernel 2.6.33 sowie die Desk­top­umge­bung Gnome in der Version 2.30 mit. Linux Mint enthält viele, von der eigenen Gemein­schaft entwi­ckelte Werk­zeuge, die die Distri­bution sehr benutzer- und einstei­ger­freund­lich machen. Dazu gehören unter anderem ein eigener Soft­ware­manager oder ein Backup­pro­gramm, das auch inkre­men­telle Backups erstellen kann. Linux Mint bringt stan­dard­mäßig bereits viele Multi­media-Codes mit, auf die Ubuntu verzichtet. => herun­ter­laden

Pepper­mint OS

peppermint_netbook_s Screenshots: teltarif.de Pepper­mint OS ist ein Lubuntu-Fork und damit eine weitere Distri­bution, die auf Ubuntu setzt. Mit einem 445 MB großen Image ist Pepper­mint OS recht schlank. Ein Blick auf die stan­dard­mäßig instal­lierten Anwen­dungen bringt neben dem Webbrowser Firefox, dem Audio­player Exaile und einigen Paketen von Linux Mint auch Dropbox sowie Prism zum Vorschein, die zeigen, das Pepper­mint in der Cloud zuhause ist. Mittels Prism können Nutzer viele Weban­wen­dungen wie lokale Programme nutzen, Rechen­power, Funk­tio­nalität und Spei­cher kommen aus der Wolke, so dass Pepper­mint ein Kandidat für schwach bestückte Geräte ist. Zu den Cloud-Anwen­dungen zählen unter anderem Googles Docs, Calendar und Mail, des Weiteren auch Face­book, Pandora, Hulu, Youtube oder Pixlr. Um zu laufen genügen 256 MB Arbeits­spei­cher. => herun­ter­laden

MoonOS

moonos_01_s Screenshots: teltarif.de MoonOS fällt aufgrund seines Window­mana­gers Enligh­ten­ment E17 auf. Das System kann als extrem schnell und ressour­cen­scho­nend bezeichnet werden, in unserem Test verbrauchte der Window­manager inkl. Xorg circa 40 MB Arbeits­spei­cher. Die aktu­elle Version 3, Code­name Makara, basiert auf einem ein Jahr alten Ubuntu, ist aber trotzdem einen Blick wert. MoonOS bringt viele Anwen­dungen, etwa OpenOffice, die Bild­bear­bei­tungs­soft­ware Gimp, den Exaile Music­player oder den Movie Player mit. Die Instal­lation erfolgt mit Hilfe von Ubiquity und gestaltet sich wie von Ubuntu gewohnt sehr einfach. => herun­ter­laden [Link entfernt]

WattOS

wattos_01-300x175 Screenshots: teltarif.de WattOS möchte das Strom­spar­linux unter den Ubuntu-Deri­vaten sein. Es basiert auf Ubuntus Minimal-CD, das Image bringt ca. 500 MB auf die Waage. WattOS läuft zwar als LiveCD, aber wer alle Features ausreizen möchte, kommt um eine Instal­lation nicht herum. Wie auch Lubuntu setzt WattOS auf die ressour­cen­scho­nende Desk­top­umge­bung LXDE, die zwar problemlos funk­tio­niert, aber einiger Anpas­sungen bedarf. In unserem Test musste beispiels­weise einige Schrift­größen verklei­nert werden, weil sie für das Netbook-Display einfach zu groß waren. Auch die Netbook­spe­zifi­schen Funk­tions­tasten funk­tio­nierten nicht durchweg. Die Soft­ware lässt keine Wünsche offen, per default sind Abiword und Gnumeric, Firefox, Empathy, Spice­bird, Exaile und Gimp dabei. => herun­ter­laden

=> Windows-Alter­nativen für das Netbook – eine unvoll­stän­dige Bestands­auf­nahme 2/2 (ab 30. Mai)