Beeper Mini: Apple stoppt iMessage für Android
Nachdem Smartphone-Hersteller Nothing mit dem Versuch gescheitert ist, iMessage in Android zu integrieren, versuchte Beeper Mini mit blauen statt grünen Nachrichten groß rauszukommen. Doch auch das will nicht so funktionieren, wie sich die Entwickler das Vorhaben vorgestellt haben. iPhone-Hersteller Apple hat die Reißleine gezogen.
iMessage-Android-Symbiose: Hintergrund
"Nothing Chats" und "Beeper Mini" wollen iMessage in Android integrieren
Logos: Beeper/Apple, Foto/Montage: teltarif.de
Zunächst zum Hintergrund: iMessage ist
Apples Messaging-App für iPhones. Die Farbe der Nachrichtenblasen ist standardmäßig grün.
Daran stören sich offenbar viele Android-Nutzer, wenn sie mit iPhone-Nutzern kommunizieren.
Dieser Farb-Diskrepanz haben sich Entwickler wie Nothing und Beeper angenommen.
Nothing stellte im vergangenen Monat mit Nothing Chats eine App bereit, die iMessage in Android speziell
für das Phone (2) des Unternehmens integrierte. Berichten zufolge
entpuppte sich die Anwendung jedoch als Datenschutz-Albtraum,
weil zur Nutzung von iMessage in Nothing-Chats auf dem Phone (2)
das Teilen von Apple-ID-Anmeldeinformationen mit einem "fremden" Apple-Gerät erforderlich ist, die als Server für die Chats fungieren.
Dabei hakte es wohl an der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Seitdem ist die Anwendung nicht mehr im Google Play Store verfügbar.
Beeper Mini startete in der vergangenen Woche als nächster Versuch, iMessage- und Android-Nachrichten in farblichen Einklang zu bringen. Zum Thema Sicherheit äußerten sich die hinter der App stehenden Entwickler dahingehend, dass die versendeten Nachrichten in Beeper Mini Ende-zu-Ende-verschlüsselt sind. Mac-Relay-Server, mit denen sich Nutzer in ein fremdes Apple-Gerät mit AppleID-Anmeldeinformationen einloggen, seien aufgrund der Eigenständigkeit der App nicht notwendig.
Apple kontert mit Gegenmaßnahmen
Seit Freitagnachmittag soll Beeper Mini nicht mehr funktionieren. Apple habe bestätigt, dass Maßnahmen ergriffen wurden, "um Nutzer zu schützen". Techniken seien blockiert worden, die gefälschte Anmeldeinformationen ausnutzen, um Zugriff auf iMessage zu erhalten (via Online-Portal 9To5Google).
In einer Erklärung gegenüber 9To5Mac habe der iPhone-Konzern angegeben, dass die Techniken des Beeper-Mini-Messengers erhebliche Risiken für Sicherheit und Datenschutz der Nutzer darstellen. Es bestehe die Möglichkeit der Offenlegung von Metadaten und unerwünschter Nachrichten, Spam und Phishing-Angriffen. Nutzer sollen auch künftig von Apple geschützt werden, in dem entsprechende Updates durchgeführt werden. Apple könne nicht überprüfen, ob die über Beeper gesendeten iMessages nur für den vorgesehenen Empfänger zugänglich sind und ob sie diesbezüglich eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aufweisen.
Wie 9To5Google weiter berichtet, habe sich Beeper erneut zu den Sicherheitseinstellungen von Beeper Mini geäußert. Die Nachrichten seien privat und sicherer als unverschlüsselte SMS. Beeper will den Dienst offenbar wieder online bringen, wie es in einem Tweet der Entwickler via X heißt (in englischer Sprache).
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