Endgültig: Die kostenlosen Telefon-Warteschleifen kommen
Warteschleifen werden definitiv kostenlos
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Der verbesserte Schutz vor teuren
Telefon-Warteschleifen hat die letzte
Hürde genommen. Der Bundesrat
billigte heute in Berlin einstimmig den zuvor gefundenen
Kompromiss zur TKG-Novelle im Vermittlungsausschuss. Somit dürfen bei teuren
Servicenummern nach einer einjährigen Übergangsfrist keine kostenpflichtigen
Warteschleifen mehr geschaltet werden. Bei
Hotlines mit 0180-5-Nummern wurden dabei bislang ohne
zeitliche Limitierung 14 Cent pro Minute fällig, aus den Mobilfunknetzen
42 Cent pro Minute. Bei 0900-Nummern wären sogar bis zu 3 Euro pro Minute
möglich.
Bereits gestern hatte der Bundestag zugestimmt.
Warteschleifen werden definitiv kostenlos
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Bereits ab 1. März dürfen keine Warteschleifen zu Beginn des Anrufes kommen, für die der
Anrufer zahlen muss. Bis zu 120 Sekunden jedoch durch einen technischen Trick
kostenlos realisiert werden - vorausgesetzt, die Callcenter und Nummernanbieter stellen bis dahin
ihre Technik um. Ein Jahr lang bleiben kostenpflichtige
Wartefelder während der Verbindung noch erlaubt. Danach dürfen auch hier keine
Kosten mehr für Weiterverbundungen erhoben werden. Technisch ist das heute
oftmals nicht möglich.
Warteschleifen bleiben grundsätzlich erlaubt
Erlaubt bleiben Warteschleifen bei Hotlines mit einer normalen Ortsvorwahl sowie bei Anrufen, für die ein Festpreis gilt oder die angerufene Firma die Kosten selber trägt - etwa bei 0800-Nummern. Der sächsische Vertreter im Bundesrat, Staatsminister Karl Johannes Beermann (CDU), sagte, damit zahlten Anrufer bei kostenpflichtigen Hotlines erst dann, wenn ihr Anliegen tatsächlich bearbeitet werde.
Mit dem Gesetz soll auch der Ausbau schneller Internetverbindungen auf dem Land vorangetrieben werden. Hier hatte es Änderungswünsche der Bundesländer gegeben. Deshalb war das Gesetz im Vermittlungsausschuss gelandet. Die Regelungen zu den Warteschleifen waren hingegen unstrittig.
Zu den Problemen, mit denen sich die Branche bezüglich der kostenpflichtigen Warteschleifen konfrontiert sieht und warum Anrufer demnächst häufig aus der Leitung fliegen können, haben wir im Dezember in einem ausführlichen Hintergrundartikel dargestellt.
Weitere Änderungen: Tarifansage bei Call by Call und Nummernportierung
Mit der TKG-Novelle kommen eine Reihe weiterer Änderungen auf die Nutzer und Anbieter zu. So ist eine Preisansage bei Call by Call verpflichtend, Rufnummern bei Mobilfunknummern dürfen vor Vertragsende portiert werden und die Bewerbung von schnellen Internetanschlüssen muss konkreter werden. Alle Details zum TKG gibt es in einer ausführlichen Meldung.