Schwarzwaldradio startet bundesweit über DAB+
Schwarzwaldradio startet bundesweit über DAB+
Bild: Schwarzwaldradio
Ab dem 1. September ist das Schwarzwaldradio in ganz Deutschland
im Digitalradio DAB+ zu empfangen. Ermöglicht wird die Ausstrahlung durch ein Abkommen mit dem Netzbetreiber
Media Broadcast, der derzeit brachliegende und neu von den Medienanstalten zugeteilte
Capacity Units (CUs) für ein weiteres Audioprogramm untervermieten konnte. Damit gibt es künftig neben den vier Programmen
des Deutschlandradios wieder neun Privatradios im bundesweiten Angebot auf Kanal 5C. Nach dem Rückzug des Senders
Lounge FM sind es aktuell nur acht.
Plan: Bundesweites Radio mit Reisethemen
Schwarzwaldradio startet bundesweit über DAB+
Bild: Schwarzwaldradio
"Der Schwarzwald besitzt nun als erste Ferienregion einen eigenen Ausspielweg im deutschlandweiten Hörfunk",
freuen sich Schwarzwaldradio-Geschäftsführer Markus Knoll und Christopher Krull, Geschäftsführer der Schwarzwald
Tourismus GmbH. "Einfach immer Urlaub - das ist ein komplett neues Gefühl im Radio. In einer Zeit, in der wir täglich mit neuen
Horrormeldungen konfrontiert werden und sich die Menschen wieder mehr nach Heimat und Geborgenheit sehnen,
bringt Schwarzwaldradio die oftmals schmerzlich vermisste Entschleunigung", sagt Knoll.
Seit vier Jahren sendet das Ferienradio bereits auf DAB+ in Baden-Württemberg, zudem lokal auf UKW in Teilen des Kinzigtals sowie weltweit über Internet und Apps. Neben Berichten aus einer der beliebtesten Ferienregionen Deutschlands liefert der Sender auch weiterführende Themen und Trends rund um die Bereiche Urlaub, Freizeit, Gastronomie, Hotellerie und Wellness. Das Musikprogramm bietet Classic Hits und Super Oldies in, laut eigenen Angaben, "Deutschlands größter Jukebox" und eine Mischung, wie sie sich derzeit in bundesweiter Ausstrahlung auf DAB+ noch nicht findet.
NRW könnte doch noch regionale DAB+-Muxe bekommen
Unterdessen könnte es in Nordrhein-Westfalen nun doch regionale Multiplexe im Digitalradio geben. Auf der Grundlage des Call for Interest hatte die Landesanstalt für Medien (LfM) der Staatskanzlei NRW den Bedarf an einem Konzept übermittelt, das eine landesweite Verbreitung von DAB+ vorsieht - zum Teil mit regionaler Abstufung. In Zusammenarbeit mit der Bundesnetzagentur prüfe die Staatskanzlei NRW derzeit die Anfrage und entwickle einen entsprechenden Plan, wie die Landesmedienanstalt nun mitteilt. Sobald dieser vorliege, könne die LfM in einem zweiten Schritt einen konkreten Frequenzbedarf anmelden. Erst wenn die Staatskanzlei NRW diesen Bedarf geprüft, ihn mit der Bundesnetzagentur abgestimmt und der LfM Frequenzen zugewiesen hat, können die Frequenzen von der LfM schließlich ausgeschrieben und vergeben werden.
Aufgrund des langwierigen bürokratischen Verfahrens dürfte es in diesem, möglicherweise aber auch im kommenden Jahr zu keiner Ausschreibung kommen. Das dürfte die privaten UKW-Lokalradios freuen, die einen Einstieg in die DAB+-Technik ablehnen und so noch Zeit gewinnen, bevor weitere Konkurrenten den Radiomarkt erobern können.
LfM-Direktor hegt Zweifel am neuen DAB+-Projekt
Unabhängig vom laufenden Verfahren äußert LfM-Direktor Dr. Jürgen Brautmeier allerdings weiter Bedenken, wie es um das angemeldete Interesse tatsächlich bestellt sei: "Ich habe Zweifel daran, dass die Geschäftsmodelle der Interessenten tragfähig sind und einige Anbieter überhaupt jemals ein Hörfunkprogramm werden anbieten können." Ähnliche Erfahrungen seien auch mit dem bis zum Ende diesen Jahres laufenden DAB+-Pilotprojekt gemacht worden. Trotz einer Zulassung von ursprünglich vier Programmveranstaltern sei hier mit Domradio derzeit nur ein einziges Programm auf Sendung.