DAB+

Digitalradio: Geräteverkauf entwickelt sich positiv für DAB+

Voraussichtlich keine Ausstrahlung von Sport1-Radio über DAB+
Von / Susanne Kirchhoff

www.starsat.de Screenshot Via DAB+ und Internet-Stream: Star*Sat Radio
Screenshot: teltarif.de / www.starsat.de
Nach einigen Startschwierigkeiten scheint sich das Digitalradio in Deutschland nun besser zu etablieren. Zwar sind die Umsätze in der Consumer-Electronics-Branche insgesamt rückläufig und das Schlüsselsegment der Fernsehgeräte ist laut dem Consumer Electronics Marktindex Deutschland (CEMIX) für das 1. Quartal 2013 beispielsweise mit einem Rückgang von der verkauften Stückzahlen um über 20 Prozent regelrecht eingebrochen. Dafür entwickelten sich die Verkaufszahlen für Digitalradios jedoch positiv. Das bestätigte die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationsforschung (gfu). Wie deren Sprecher Roland M. Stehle gegenüber teltarif.de mitteilte, würden die konkreten Verkaufszahlen von Digitalradios nur einmal jährlich veröffentlicht. Aktuell halte man daher noch an der Prognose von 650 000 verkauften Geräten im Jahr 2013 fest - das wären deutlich mehr als die etwa 350 000 verkauften Geräte im Vorjahr. Es sei jedoch möglich, dass zur IFA 2013 die Verkaufsprognose für 2013 nach oben korrigiert werde.

Auch aus dem Umfeld der Industrie ist zu hören, dass die niedrigere Prognose bereits jetzt nicht mehr haltbar sei, da in den letzten Monaten weit mehr Geräte verkauft worden seien. Offenbar gelingt es nun, mehr Deutsche von den Vorteilen des Digitalradios zu überzeugen. Die Zahl der DAB+-Geräte in deutschen Haushalten wird bisher insgesamt auf etwa 500 000 bis 1 Million geschätzt - gegenüber etwa 300 Millionen UKW-Radios.

Für das Jahr 2012 hatte die gfu zu Jahresbeginn noch optimistisch einen Absatz von einer Million DAB+-Radios vorhergesagt - und diese Prognose dann zur Jahresmitte angesichts geringer Verkaufszahlen radikal nach unten korrigiert. Für dieses Jahr hat das Unternehmen daher eine vorsichtigere Schätzung des Käuferinteresses an Digitalradios vorgenommen.

90elf stellt Sendebetrieb ein, Sport1 Radio wohl nicht über DAB+

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Offen ist jedoch, wie stark der Verlust der Fußball-Bundesliga diese Statistik in den kommenden Monaten trüben könnte. Denn aller Voraussicht nach wird der Rechtenachfolger des Fußballradios 90elf, der Veranstalter Sport1, zunächst nur im Internet und über Mobile Apps verbreitet. Das Magazin Radiowoche will aus dem Umfeld der Landes­medien­anstalten erfahren haben [Link entfernt] , dass Sport1 angeblich kein Interesse an einer Verbreitung im terrestrischen Digitalradio habe. Sport1 selbst hat sich zu diesem Thema immer noch nicht offiziell geäußert. 90elf hat am Sonntag seinen Sendebetrieb eingestellt. Auf dem DAB+-Kanal läuft ein unmoderiertes Musikprogramm, bis der Veranstalter Regiocast Digital das Konzept für ein neues Hörfunkprogramm auf dem bisherigen 90elf-Sendeplatz vorstellt.

Sport1 Radio hat unterdessen laut Radiowoche einen Lizenzantrag bei der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) gestellt. Die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK), welche bundesweite Radioveranstalter lizenziert, wolle am 11. Juni über den Antrag entscheiden, so dass der neue Sender rechtzeitig zur kommenden Bundesliga-Saison an den Start gehen kann. Beim Sport1-Veranstalter Constantin Media beziehungsweise dem technischen Dienstleister Plazamedia seien bereits Reporterplätze und Studios eingerichtet worden, wie teltarif.de aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr.

Star*Sat Radio kehrt zurück ins Digitalradio

Eine Radiolegende ist im Digitalradio zurückgekehrt: Star*Sat Radio sendet wieder, diesmal über DAB+ und im Internet unter www.starsat.de. Die Lizenzrechte an der Wort- und Bildmarke hat die Berliner radio B2 GmbH erworben. Das Medienunternehmen sieht sich somit als legitimer Nachfolger des ursprünglichen Senders, der vor einem Vierteljahrhundert erstmals über Satellit und im Kabel auf Sendung ging.

Zunächst wird terrestrisch nur in Berlin und Brandenburg gesendet. Das Programm von Star*Sat Radio ist jedoch bundesweit ausgerichtet und könnte in Zukunft auch in andere Radiomärkte expandieren. Der Schwerpunkt liegt - wie früher - bei einem unmoderierten Musikprogramm mit Hits der 80er-Jahre und aktuellen Charthits sowie News und Wetter.

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