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WLAN-Hotspot im Auto: Huawei HiLink CarFi im Test

Huawei bietet seit einigen Wochen einen neuen WLAN-Hotspot an. Wir haben das Gerät getestet und dabei festgestellt, dass es sinnvolle Anwendungsfälle für WLAN im Auto gibt. Der Test förderte aber eine störende Schwachstelle des Geräts zu Tage.
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Positiv ist zu vermerken, dass das WLAN des CarFi innerhalb weniger Sekunden nach dem Einschalten zur Verfügung steht und auch die Verbindung mit dem Internet wird schnell hergestellt. Störend ist, dass der Hotspot nach jedem Starten des Autos erneut manuell eingeschaltet werden muss. Wünschenswert wäre ein optionales automatisches Einschalten bei vorhandener Spannung im Zigaretten­anzünder. Das funktioniert leider nicht und eine derartige Funktionsweise kann auch nicht nachträglich aktiviert werden. Das ist besonders ärgerlich, wenn Streaming-Dienste über den Hotspot genutzt werden. Wird das Einschalten des Hotspots nach einem Zwischenstopp vergessen, verwendet das Streaming unter Umständen die Datenverbindung des Handys, sofern die ausschließliche Nutzung per WLAN bei der entsprechenden App nicht eingestellt werden kann. Das kann sich durchaus zu einer Art Kostenfalle entpuppen, wenn beim Handytarif kein ausreichendes Datenvolumen vorhanden ist oder dieses gar pro Megabyte gezahlt werden muss.

Bei unserem Test kam es des Öfteren vor, dass bei Fahrten durch Berlin mit gelegentlichen Stopps der Hotspot nicht immer sofort wieder aktiviert wurde. Die verwendete Internetradio-App iHeart hingegen spielte den Stream in dem Moment wieder ab, in dem sich das Handy per Bluetooth mit dem Fahrzeug erneut verbunden hatte. Dadurch wurden leider einige Megabyte über den Handy-Tarif verbraucht, statt wie gewünscht über den Tarif der SIM im CarFi.

Zahlreiche Einstellungmöglichkeiten mit Akku-fressender App

Abseits dessen verfügt das CarFi über einige Sicherheits-Funktionen, die eine unautorisierte Nutzung der enthaltenen Daten-SIM verhindern. Ein auf der SIM-Karte vorhandener PIN-Code kann über die App eingegeben und die SIM damit entsperrt werden. Das ist für den täglichen Gebrauch natürlich unkomfortabel, wenn bei jeder Nutzung erst die SIM-Karte entsperrt werden muss. Deshalb kann die PIN per App auch komplett deaktiviert werden.

Bei Fahrten ins Ausland kann das Datenroaming aktiviert werden, standardmäßig ist es allerdings deaktiviert, so dass keine unbeabsichtigten Kosten entstehen können. Das funktionierte bei unserem Test allerdings nur teilweise wie erwartet. Während bei der Fahrt nach Tschechien bei deaktiviertem Datenroaming die Datenverbindung wie gewünscht getrennt wurde, blieb dieser Zustand auch erhalten, nachdem wir uns bereits wieder weit innerhalb Deutschlands aufhielten. Erst nach einem erneuten Aus- und Einschalten des Hotspots konnten wieder mobile Daten genutzt werden. Hinzu kommt, dass der Zustand der deaktivierten Datennutzung am Gerät selbst nicht zu erkennen ist.

Wer den Hotspot nur im eigenen Auto verwendet und dabei lediglich Familie und Freunden gelegentlich das WLAN zur Verfügung stellen möchte, dem reicht sicher das voreingestellte WLAN des CarFi. Nach Eingabe des WLAN-Passworts kann jeder über das WLAN surfen. Allerdings kann über dieses WLAN auch per App auf zentrale Einstellungen des Hotspots zugegriffen werden. Wer also ein bisschen mehr Sicherheit wünscht, kann Mitfahrern ein eigenes Gast-WLAN mit oder ohne Passworteingabe zur Verfügung stellen. Sinnvoll mag das zum Beispiel für Taxi-Fahrer sein, die ihren Fahrgästen kostenloses WLAN zur Verfügung stellen möchten. Bei diesen in der Regel kurzen Fahrten ist die zusätzliche Eingabe eines Passwortes eher störend.

Auch wenn die App einige nützliche Funktionen bietet, um den Hotspot zu administrieren oder das verbrauchte Datenvolumen zu kontrollieren, ist sie zugleich ein massiver "Akku-Tod". Wird die App gestartet, ist sie fortan der größte Stromverbraucher auf dem Smartphone und saugt auch noch am Akku, wenn sie geschlossen wird. Erst ein Stoppen der App über den Taskmanager verhindert, dass die App den Akku in kürzester Zeit entleert. Hier sollte von Seiten der App-Programmierer dringend nachgebessert werden, um den Strom-Hunger der App deutlich zu reduzieren.

Fazit: WLAN im Auto könnte eine schöne Sache sein

WLAN im Auto: Das Huawei CarFi machts möglich Zusammenfassend muss man sagen, dass so ein WLAN-Hotspot im Fahrzeug eine schöne Sache sein kann. Wer viel unterwegs ist, sein Lieblings-Internetradio auch unterwegs hören oder andere Dienste im Fahrzeug nutzen möchte, die viel Traffic verursachen, kann mit dem CarFi und einem passenden Datentarif seinem eigenen oder den Handys der Mitfahrer ein WLAN zur Verfügung stellen. Durch die mobile Anbindung per LTE ist auch für ausreichend Speed gesorgt.

Allerdings gibt es beim Huawei CarFi einen Punkt, der die Freude über das WLAN im Auto stört: Der Fahrer muss nach jedem Start daran denken, den Einschaltknopf am Hotspot zu drücken, damit sich dieser aktiviert. Das mag vertretbar klingen, aber es beeinträchtigt den Komfort im Fahrzeug. Wenn sich das Handy ohne Zutun per Bluetooth mit dem Auto verbindet und anschließend die Streaming-App ohne Zutun des Fahrers die Wiedergabe startet, vergisst der Fahrer schnell, dass das WLAN manuell eingeschaltet werden muss. Das wiederum führt dazu, dass entweder das "falsche" Datenvolumen unnötig verbraucht wird oder der Fahrer während der Fahrt abgelenkt wird, weil er den Hotspot nachträglich einschalten muss. Wünschenswert wäre es, wenn es der Hersteller in nächster Zeit schaffen würde, eine derartige Komfortfunktion nachzuliefern - durch die Online-Update-Funktion des CarFi sollte das eigentlich kein Problem sein.

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