Netz-Erfahrungen

Mobiles Internet mit o2: Von "voller Speed" bis "nichts geht mehr"

In den vergangenen Tagen haben wir extrem unterschiedliche Erfahrungen mit dem Internet-Zugang im o2-Netz gemacht. Zudem buchte sich das Smartphone trotz LTE-Verfügbarkeit teilweise ins UMTS-Netz ein.
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o2-Test am Berliner Hauptbahnhof o2-Test am Berliner Hauptbahnhof
Foto: teltarif.de
Als das LTE-Netz von o2 im Sommer für die Kunden aus dem E-Plus-Netz freigeschaltet wurde, kam es vor allem in Städten punktuell zu massiven Performance-Problemen. Auch heute müssen Mobilfunk-Kunden aus den beiden Telefónica-Netzen zum Teil viel Geduld beweisen, wenn sie an Brennpunkten wie großen Bahnhöfen und Messehallen, Einkaufsmeilen und Flughäfen den mobilen Internet-Zugang verwenden möchten.

Apple iPhone SE

So hatten wir beispielsweise während der IFA, die Anfang September auf dem Messegelände unter dem Berliner Funkturm stattfand, zeitweise keinen Datendurchsatz im LTE-Netz von o2. Workaround war der Verzicht auf das 4G-Netz und manuelles Umbuchen auf UMTS. Hier stand ein durchaus brauchbarer Internet-Zugang zur Verfügung, der für WhatsApp und Facebook oder für das Surfen im Internet völlig ausreichend war.

Als weiteren Brennpunkt aus dem Sommer hatten wir das Umfeld des Berliner Hauptbahnhofs in Erinnerung. Hier flossen über LTE die Daten teilweise so langsam wie bei einer GPRS- oder EDGE-Verbindung. Bei weiteren Tests Ende vergangener Woche zeigte sich aber, dass auch das Umbuchen ins UMTS-Netz nicht immer zum gewünschten Erfolg führt.

Testlauf mit iPhone SE

o2-Test am Berliner Hauptbahnhof o2-Test am Berliner Hauptbahnhof
Foto: teltarif.de
Wir haben am Donnerstag und Freitag Performance-Tests mit einer o2-Vertragskarte durchgeführt, die in einem Apple iPhone SE betrieben wurde. Eine manuelle Auswahl des Netzstandards haben wir nicht vorgenommen. Dennoch war das Smartphone an beiden Tagen trotz verfügbarem LTE-Signal im UMTS-Netz eingebucht. Dabei waren die Erfahrungen sehr unterschiedlich.

Am Donnerstag kamen wir auf knapp 9 MBit/s im Downstream und 1,3 MBit/s im Upstream bei Pingzeiten zwischen 70 und 75 ms. Das sind zwar auch für 3G keine Spitzengeschwindigkeiten. Für die Nutzung am Smartphone reichte die Performance aber aus. Auch Webradio- und Video-Streams über Zattoo waren stabil zu empfangen. Chat-Nachrichten konnten problemlos ausgetauscht werden.

Etwa 24 Stunden später bot sich an gleicher Stelle und bei "gefühlt" ähnlich viel Publikum ein völlig anderes Bild. Der E-Mail-Pushdienst funktionierte nur unregelmäßig, WhatsApp-Nachrichten konnten weder verschickt, noch empfangen werden und an Surfen im Internet war nicht zu denken. Auch am Freitag war das Smartphone im UMTS-Netz von o2 eingebucht. Zudem haben wir uns an beiden Tagen nicht an einer bestimmten Stelle des Berliner Hauptbahnhofs aufgehalten, sondern haben uns auch quer durch das Gebäude bewegt.

Erfahrungen geben Rätsel auf

Unklar ist, warum sich das iPhone SE trotz verfügbarem LTE-Netz ins UMTS-Netz eingebucht hat, was kein Nachteil sein muss, zumal die Erfahrungen über 4G in den vergangenen Monaten an gleicher Stelle noch deutlich schlechter waren. Ebenso ist es nicht nachvollziehbar, wie es zu derart extremen Performance-Unterschieden kommen konnte, ohne dass sich die Anzahl der Passanten am Testort in größerem Umfang geändert hätte.

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