teltarif hilft: Vodafone verweigert Auszahlung von 1660 Euro
Vodafone verweigerte Auszahlung eines Vertragsguthabens
Bild: Vodafone, Bearbeitung: teltarif.de
Bei Mobilfunktarifen gibt es zwei klassische Bezahlmodelle: Prepaidkarten werden vom Nutzer regelmäßig aufgeladen, Postpaid-Verträge per SEPA-Lastschrift bezahlt. Viele Prepaidanbieter ermöglichen inzwischen auch die regelmäßige Bezahlung von Prepaid-Optionen per Lastschrifteinzug. Ungewöhnlich ist es aber, wenn ein Kunde seinen Postpaid-Vertrag auf Guthabenbasis betreibt.
Genau dies war aber bei einem Vodafone-Kunden der Fall, der sich kürzlich deswegen an unsere Redaktion wandte. Auf seinen Vodafone-Vertrag hatte er eine vierstellige Summe an Guthaben aufgeladen - und bei der Kündigung des Tarifs hat Vodafone ihm den größten Teil davon einfach vorenthalten.
Kunde nutze CallNow-Guthabenkarten für Bezahlung
Vodafone verweigerte Auszahlung eines Vertragsguthabens
Bild: Vodafone, Bearbeitung: teltarif.de
Der teltarif.de-Leser nutzte eine Zeit lang den Vodafone Young M. Er hatte nach eigener Aussage während der Vertragslaufzeit den Vertrag mit ca. 1600 Euro Guthaben "aufgefüllt", da er so die Kosten der kommenden zwei Jahre durch eine Vertragsverlängerung (mit einem Premium-Handy und teureren Tarif) abdecken wollte. Der Grund für dieses Vorgehen war, dass er das Lastschriftverfahren per IBAN über seine Mutter laufen ließ, um für beide den GigaKombi-Rabatt zu ermöglichen. Dafür müssen beide Verträge dieselbe IBAN-Nummer aufweisen. Durch das von ihm aufgeladenen Guthaben wurde somit der Mutter kein Geld vom Konto abgebucht.
Für die Aufladung des recht hohen Betrags nutzte der Kunde Vodafone-CallNow-Guthabenkarten, die heutzutage eigentlich für CallYa-Prepaidkarten gedacht sind. Langjährige Vodafone-Kunden wissen aber, dass CallNow-Guthabenkarten, die es bei Vodafone schon in den 1990er-Jahren vor der Prepaid-Ära gab, auch auf Postpaid-Verträge gutgeschrieben werden können.
Da Vodafone dem Kunden aber kein gutes Angebot am Ende seiner Vertragslaufzeit gemacht hatte, war der Vertrag zum 29. Mai ausgelaufen und wies an dem Tag ein Guthaben von 1660,18 Euro auf. Davon hat der Kunde am 9. August nur 122,51 Euro ausbezahlt bekommen - und das war es.
Nach teltarif.de-Intervention Reaktion in einem Tag
Nach mehreren Hotline-Gesprächen und auch schriftlichen Anfragen hat der Kunde immer nur die Erklärung erhalten, dass Vodafone 122,51 Euro ausgezahlt habe und die Auszahlung damit erfolgreich geklappt habe. Unter der betreffenden Kundennummer sei kein weiteres Guthaben vorhanden. Nach weiteren Telefonaten hat dann ein Mitarbeiter allerdings verraten, dass im System zum restlichen Guthaben folgendes vermerkt wurde: "Gutschrift-Korrektur". Also hat Vodafone das Guthaben nachträglich einfach gelöscht.
Der Kunde hatte die CallNow-Karten immer bis zur Rechnung aufbewahrt und nach Überprüfung auf mögliche Fehler dann weggeworfen. Aus den bisherigen Rechnungen hätte Vodafone die Höhe des Guthabens aber jederzeit rekonstruieren können.
Nachdem wir die Daten des Kunden an Vodafone übermittelt hatten, meldete sich innerhalb eines Tages ein Vodafone-Mitarbeiter bei uns mit der Nachricht: "Vielen Dank für Ihre Mail. Wir haben das Anliegen zur Kundenzufriedenheit geklärt. Das verbleibende Guthaben über 1537,67 Euro werden wir in den nächsten Tagen auf die Bankverbindung von Herrn [...] überweisen. Wir haben Herrn [...] telefonisch darüber informiert."
Auf Nachfrage bestätigte unser Leser das Telefonat und bedankte sich bei unserer Redaktion: "Ja, das stimmt. Vodafone hat mich telefonisch eben kontaktiert und mir die Auszahlung des Restbetrages versprochen. Ich halte Sie auf dem Laufenden." Einige Tage später schrieb er schließlich: "Erst mal vielen Dank für Ihre schnelle und erfolgreiche Hilfe. Das Geld bzw. das restliche Guthaben ist mir heute überwiesen worden. Die vollen 1537,67 Euro sind angekommen."
Auch bei gekündigten Prepaidkarten darf übrigens das vom Kunden aufgeladene Restguthaben nicht verfallen - dazu gibt es mehrere einschlägige Gerichtsurteile.