Umwandlung

MobilCom: Insolvenz durch Streit mit France Telecom ausgeschlossen

UMTS-Schulden zu Wandelanleihen - aber erst, wenn Schmid gegangen ist
Von Marie-Anne Winter

In einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) heißt es, dass Mobilfunkanbieter MobilCom durch den Streit mit seinem Großaktionär France Telecom nicht gefährdet sei. Die Zeitung zitiert einen Sprecher des Unternehmens: "Eine Insolvenz ist vom Tisch".

Anlass zu diesen Befürchtungen war die Tatsache, dass MobilCom zum 30. Juli eine Rate von 4,7 Milliarden Euro zurückzahlen muss, die für die Finanzierung der UMTS-Lizenzen notwendig waren. Jetzt haben sich die vier Banken bereit erklärt, die UMTS-Schulden von MobilCom in Wandelanleihen umzuwandeln, mit denen France Telecom den ehemaligen MobilCom-Chef Gerhard Schmid ausbezahlen und Mobilcom übernehmen kann - ohne dass die Schulden und die Verluste des Unternehmens in die Bilanzen aufgenommen werden müssen.

Zuvor soll sich Schmid sich aber aus dem Unternehmen zurückziehen. In der vergangenen Woche war Schmid von der Hauptversammlung des Unternehmens nicht entlastet worden. Der Aufsichtsrat mokierte, dass Schmid nicht ausreichend über ein Aktiengeschäft mit Frau Schmid-Sindram informiert hatte. Schmid seinerseits will erst gehen, wenn France Telecom seinen Anteil an MobilCom-Aktien übernommen habe. Schmid will für jede Aktie 22 Euro haben, der aktuelle Kurs der MobilCom-Aktie liegt derzeit bei 15,72 Euro. Am Freitag soll es eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung geben, bei der über die Ablösung Schmids entschieden werden könnte. Über mögliche Nachfolger ist noch nichts bekannt.