Warteschleife

Quam-Aktion: Das große Warten geht weiter

Verzögerungen und Schuldzuweisungen
Von Marie-Anne Winter

Noch immer wartet ein großer Teil der Kunden der 3star online-Aktion von Quam auf die Bearbeitung ihrer Anträge. Während die Kontingente bei kleineren Händlern teilweise schon abgearbeitet sein sollen, warten noch viele faircom- oder DLC New Media-Kunden auf ihre Freischaltung. Wie wir Ende letzter Woche von DLC hörten, sollen dort erst etwa 30 Prozent der Kunden freigeschaltet worden sein. Bei der Hälfte der Anträge sei allerdings noch gar keine SIM-Karte zugewiesen worden, weil sich die entsprechenden Rohkartenlieferungen von Quam immer wieder verzögerten. Es fehlten auch viele der dazugehörigen Geräte. Trotzdem gingen jeden Tag etwa 400 bis 500 Geräte nebst SIM-Karten heraus. Die Bearbeitung könnte sich bei dem gegenwärtigen Tempo allerdings noch über Wochen, gar Monate hinziehen.

Gleiches ist auch von faircom zu hören, hier konnten erst 10 Prozent der Anträge vollständig abgearbeitet werden. Quam habe die Zusage, dass sämtliche in München vorliegenden Verträge bis Mitte dieses Monats bearbeitet seien, nicht eingehalten.

Problematisch ist auch die hohe Zahl der Ablehnungen. "Wer acht Wochen wartet und dann abgelehnt wird, zerreißt uns doch in der Luft" klagt Herr Hilger von DLC. Sowohl DLC, als auch faircom klagen, dass die Ablehnungen die meiste Arbeit machten und zudem in den meisten Fällen unberechtigt seien. Von faircom ist auch zu hören, dass Anträge, die abgelehnt worden seien, bei erneuten Faxen plötzlich angenommen würden. Verwirrend sei auch, dass teilweise sowohl eine Freischaltung, als auch eine Ablehnung für ein und denselben Antrag kämen, wobei dann nicht klar sei, welche davon richtig sei, und wieder nachgefragt werden müsse, womit das ohnehin völlig überlastete Quam-Personal noch weiter belastet werde.

Tragisch sei, dass durch das Chaos bei Quam das Image der Internet-Händler leide. Teilweise hätten die Kunden schon Rechnungen bekommen, obwohl ihnen SIM-Karte und Handy noch gar nicht geliefert worden seien. Trotzdem sei die Anzahl der Stornierungen relativ gering. Die Leute wären zwar unzufrieden, aber sie würden lieber auf ihr Aktions-Handy warten, als aufzugeben und einen anderen Vertrag abzuschließen.

Quam hat uns in einer Stellungnahme mitgeteilt, dass die höhrere Ablehungsquote auf ein beschleunigtes Prüfungsverfahren zurückzuführen sei, was man eingeführt habe, um die aufgelaufenen Rückstände schneller abarbeiten zu können. Die Lieferengpässe seien entstanden, weil man den Vertriebspartnern Kontingente an SIM-Karten und Geräten zugeordnet habe, die an deren bisherigen Leitungen orientiert waren. Weil aber ein Vielfaches der vorgehaltenen Menge gefordert worden sei, konnte nicht alles rechtzeitig geliefert werden. Laut Quam sollen diese Engpässe größtenteils behoben worden sein.

Quam verweist darauf, dass die Aktivierungszahlen von Woche zu Woche steigen würden. Der aufgelaufenene Rückstand sei Ende letzter Woche aufgehoben worden. Jetzt seien nur noch Aufträge offen, die noch bei einzelnen Händler liegen würden.

Die wartenden Kunden wird das wenig trösten. Und aller Voraussicht nach werden zumindest einige noch eine ganze Weile auf ihr Aktionspaket warten müssen. Es ist auch nicht klar, wie sich die Provider und Quam einigen werden, wenn sich die Anzahl der Monate, die von Quam aus nicht berechnet werden, um einige Monate verkürzt - was die Provider zusätzlich Geld kostet. Denn die grundgebührbefreiten acht Monate, die in der Aktion von Quam aus inbegriffen waren, sind inzwischen auf sechs zusammengeschmolzen.