Druck aus Brüssel

"FAZ": Deutscher Telekom droht erneut ein EU-Verfahren

Überhöhte Roaming-Preise: Brüssel sieht einen ernsthaften Verstoß gegen die europäischen Wettbewerbsregeln
Von Marie-Anne Winter / dpa

Der Deutschen Telekom AG und anderen führenden Telekommunikationsunternehmen drohen nach einem Pressebericht nach der Sommerpause EU-Verfahren wegen überhöhter Preise. Es handele sich um den Verdacht auf überhöhte Preise bei der Abrechnung von Auslandsgesprächen im Mobilfunknetz (Roaming), meldet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) heute unter Berufung auf einen engen Mitarbeiter von EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti.

Betroffen seien neben der Telekom auch die britische Vodafone Group Plc , die Mobilfunk-Tochtergesellschaft von BT Group Plc , Cellnet sowie die France Telecom-Tochter Orange SA. Schon im vergangenen Jahr wurden insgesamt neun Mobilfunknetzbetreiber wegen des Verdachts unerlaubter Preisabsprachen überprüft. Die Kommission wolle die betroffenen Unternehmen zwingen, ihre Gebühren zum Teil beträchtlich zu senken. Zusätzlich müssten einige Konzerne, darunter die Deutsche Telekom, mit Bußgeldern rechnen. Es handele sich um einen ernsthaften Verstoß gegen die europäischen Wettbewerbsregeln, soll es aus Brüssel heißen. Erst Anfang Mai hatte die Kommission ein Kartellverfahren gegen die Telekom eingeleitet, weil die Telekom ihren Mitbewerben durch überhöhte Leitungstarife den Zugang zur "letzten Meile" im Ortsnetz erschwere.