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Medien: Gutachter stellte bei Telekom überhöhte Rechnungen fest

Kunden der Einkaufsgemeinschaft Communitel betroffen
Von dpa /

Im Streit um angeblich falsche Rechnungen der Deutschen Telekom soll ein Gutachter Medienberichten zufolge einen Aufschlag um rund 20 Prozent zu Gunsten des Konzerns festgestellt haben. Das berichteten am Samstag übereinstimmend das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" und die "Welt am Sonntag" vorab. Die Telekom hatte die Vorwürfe bisher stets zurückgewiesen.

Es bestehe der Verdacht "größerer Abrechnungsunregelmäßigkeiten seitens der Deutschen Telekom", zitiert der "Spiegel" aus dem Gutachten. Die Rechnungen hätten "mit hoher Wahrscheinlichkeit" einen Aufschlag von "deutlich über 20 Prozent" zu Gunsten der Telekom ausgewiesen. Das ausgewertete Material erscheine repräsentativ, deshalb dürften die Merkwürdigkeiten auch bei weiteren Telekom-Kunden vorkommen, heißt es weiter.

Auffallend seien beispielsweise etwa zeitgleich anfallende, identische Gespräche über einen Analoganschluss, der zum gleichzeitigen Aufbau mehrerer Verbindungen grundsätzlich nicht fähig sei. Mit hoher Wahrscheinlichkeit entstehe der Fehler bereits bei der Datenerfassung in den Verbindungsrechnern, glaube der Gutachter.

Der Gutachter sei von der Einkaufsgemeinschaft Communitel beauftragt worden, das von ihr vorgelegte Datenmaterial auszuwerten. Communitel wirft der Telekom überhöhte Rechnungen vor. Der Sachverständige sei von der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein.-Sieg vereidigt.