Deutsche Telekom will Anschlussgebühr erhöhen (aktualisiert)

Die Deutsche Telekom nimmt einen Monat vor dem Start von Billigvorwahlen im Telefonortsnetz eine weitere Erhöhung der Anschlussgebühr in Angriff. Der für das Festnetzgeschäft zuständige Vorstand Josef Brauner kündigte kurzfristig einen Antrag des Bonner Konzerns bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) an. "Wir werden aber zugleich die Preise für Ortsgespräche absenken", sagte er im Interview mit der Frankfurter Rundschau (Dienstagsausgabe). Wie genau das Tarifpaket aussehen werde, steht nach seinen Worten noch nicht fest.

Bereits im September gab es Gerüchte, wonach die Telekom eine Erhöhung der Grundgebühren für ihre Telefonanschlüsse plane (wir berichteten). Betroffen wären nach Unternehmensangaben in diesem Falle rund 25 Millionen analoge Festnetzanschlüsse in Deutschland. Der Preis für herkömmliche Telefonanschlüsse war erst zum 1. Mai diesen Jahres um 65 Cent auf 13,33 Euro erhöht worden. Zuvor habe es mehr als zehn Jahre lang keine Preissteigerung gegeben, erläuterte ein Sprecher. Er betonte, dass zusammen mit der erneuten Anhebung der Grundgebühr auch eine erneute Preissenkung im Ortsnetz geplant sei. Derzeit kostet eine Einheit bei Ortsgesprächen nur 6 Cent, während bei allen anderen Zielen die Einheit mit 6,12 Cent berechnet wird.

Ein Sprecher der Regulierungsbehörde wollte sich weder zu den Erfolgsaussichten eines Antrags noch zur Entscheidungsdauer äußern.

Die Deutsche Telekom verfügt im Ortsnetz über einen Marktanteil von mehr als 95 Prozent. Ab dem 1. Dezember dieses Jahres sind so genannte Call-by-Call-Gespräche möglich. Verbraucher können dann - ähnlich wie bei Ferngesprächen - auch im Ortsnetz per Vorwahl den jeweils günstigsten Anbieter wählen. Ob damit jedoch Telefonate im Ortsnetz für den Telefonkunden wirklich günstiger werden, ist fraglich. Wir haben das Thema in einem Newsletter ausführlich behandelt. Diesen können Sie natürlich online nachlesen.