und tschüss!

Vorläufiges Aus für Picoflat und SelectFlat

Alle Zugänge wurden gestern deaktiviert
Von Marie-Anne Winter /

So richtig überraschend kommt die Nachricht nicht: Die Picoflat ist am Ende. Nachdem der Anbieter seit Wochen mit massiven Problemen zu kämpfen hatte und als "letzte Rettung" die Nutzungszeit für die Flatrate auf 12 Stunden begrenzte, wurden nun alle Zugänge abgeschaltet.

In einer Mitteilung an die Kunden heißt es, dass sich die technischen Probleme bei den Produkten picoflat Fun, Business und 24 trotz intensiver Wartungsarbeiten nicht beheben ließen. Deshalb hätte sich der Anbieter zu diesem "radikalen Schritt entschlossen". Weiter heißt es, dass in den kommenden Wochen ein komplett neues System mit erweiterten Kapazitäten und neuen Partnern installiert werde.

Diese Worte erinnern natürlich sofort an das Flatrate-Jahr 2000, in dem anfangs eine Flatrate nach der anderen das Licht der Online-Welt erblickte, um letztlich nach teilweise recht kurzer Zeit wieder zu verschwinden. Und schon damals wurden viele Pleiten mit technischen Problemen begründet. Der eigentliche Grund war jedoch meist, dass die dem Preis der Flatrate zugrunde gelegte Mischkalkulation nicht aufgegangen ist, weil die Flatrate-Kunden ihre Flatrate auch als solche genutzt hatten. Und bemerkenswert ist auch, dass technische Probleme aus irgendeinem Grund bei knapp kalkulierten Schmalband-Flatrates nicht in den Griff zu bekommen sind. Das ändert sich erfahrungsgemäß schnell, wenn der Preis der Flatrate deutlich angehoben oder diese durch einen neuen, wieder im Minutentakt abgerechneten Tarif, ersetzt wird.

Für die betroffenen Kunden von MDS und picoflat heißt das, dass der Tarif erst einmal nicht verfügbar ist. Wer angesichts dieser Umstände nicht fristlos kündigen möchte, bekommt die Grundgebühr für Dezember in Form einer Gutschrift in Höhe eines Monatsbeitrages erstattet. Picoflat verspricht einen Neuanfang für Anfang bis Mitte Dezember.

Wer fristlos kündigen will, sollte das schriftlich tun. Der Abrechnungszeitraum November wird in dem Fall anteilig erstattet. Neue Freischaltungen sollen ab Mitte Dezember möglich sein. Bleibt zu hoffen, dass der Optimismus des Anbieters einen realen Hintergrund hat.