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Mobilfunk: GPRS-Preise nicht immer transparent

Providerkunden und Kunden in Alttarifen sollten vor intensiver Nutzung den Tarif erfragen
Von Volker Schäfer

Die vier deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber haben seit der Einführung des GPRS-Datendienstes die Nutzungspreise für diese Art der Datenübertragung immer wieder angepasst. In fast allen Fällen wurden WAP- und Web-Zugang für die Kunden billiger. Allerdings ist es nicht immer gewährleistet, dass man auch auf die aktuellen, günstigen Konditionen umgestellt wurde. In einigen Fällen ist dies automatisch auch gar nicht möglich und manche Service-Provider haben eigene Tarifmodelle für GPRS aufgelegt, die sich von denen der Netzbetreiber unterscheiden.

So staunte ein teltarif.de-Leser, der E-Plus-Kunde beim Provider TelePassport [Link entfernt] ist, nicht schlecht, als er seine GPRS-Rechnung bekam. Abgerechnet wurden stolze 41 Cent je 10 Kilobyte-Datenblock. Direkt bei E-Plus kostet die gleiche Datenmenge, wie Sie auch unserer Infoseite zu diesem Thema entnehmen können, nur 6 Cent.

TelePassport bestätigte auf Rückfrage des Kunden den deutlich höheren Preis: "Die von Ihnen zitierten Preise (des Netzbetreibers) haben für Sie als TelePassport-Kunden keine Gültigkeit, da der Netzbetreiber E-Plus uns gegenüber andere Konditionen gelten macht." Es geht allerdings auch umgekehrt. So hat Talkline im August Datentarife eingeführt, deren Preise zum Teil weit unter denen der Netzbetreiber liegen.

Generell empfiehlt es sich für Providerkunden, vor der Nutzung des GPRS-Dienstes nachzufragen, welche Preise konkret gelten. Auch wenn die Minutenpreise für Telefongespräche mit denen beim Netzbetreiber identisch sind, ist nicht unbedingt gesagt, dass auch für den Datenverkehr die gleichen Konditionen gelten. Das Beispiel Talkline zeigt auch, dass Provider zum Teil Optionspakete haben, die sich von denen der Netzbetreiber unterscheiden.

Aber auch Datenfreaks, die einen Vertrag direkt von T-Mobile, Vodafone D2, E-Plus oder o2 nutzen, sollten sich über die für sie gültigen Preise erkundigen. Nicht immer wird man automatisch auf neue, günstigere Tarife umgestellt. Oft muss man dies selbst, z.B. über die Kundenbetreuung, veranlassen.

Nachteil bei D1: Möchte man seinen alten D-Mark-Tarif behalten, der vor allem für den SMS-Versand und Gespräche in andere Mobilfunknetze günstigere Konditionen als die aktuellen Preismodelle bietet, kann man auch nur einen GPRS-Tarif aus dieser Zeit wählen. Dieser ist dann allerdings recht teuer.

Bei den anderen Netzbetreibern kann der Datentarif unabhängig vom Tarif für Sprachtelefonie gewählt werden. Bei E-Plus gilt es jedoch zu beachten, dass man nur dann von der Tarifautomatik des derzeitigen Online-Aktionstarifs profitiert, wenn man auch in einem Sprachtarif mit Tarifautomatik telefoniert.