IPv6

Das Internet-Protokoll der nächsten Generation kommt

Ein Viertel der deutschen Internet-Anbieter nutzen IPv6-Protokoll
Von Marie-Anne Winter

Erstmals haben mehr als ein Viertel aller Internet Service Provider (ISP), die am zentralen deutschen Internetknoten DE-CIX angebunden sind, auf den neuen Standard Internet Protocol Version 6 (IPv6) umgestellt. Wie der Verband der deutschen Internetwirtschaft eco als Betreiber des Vermittlungsknotens mitteilt, hat die Firma RH-TEC als 34. Mitglied am DE-CIX ihre Infrastruktur für IPv6 fit gemacht. Die deutsche Internetwirtschaft investiert jetzt ernsthaft in die nächste Generation der Datenstandards, damit Deutschland den Anschluss an die globale Online-Ökonomie nicht verliert, wertet der eco-Verband das Überspringen der 25 Prozent-Marke.

IPv6 sprengt das Korsett der begrenzten IP-Nummern und schafft damit die Grundlage für die Verbreitung des Internet in neue Dimensionen. Jedes Gerät, das an das Internet angeschlossen werden soll, benötigt dafür eine IP-Adresse (IP-Nummer). Weil die Zahl der dafür verfügbaren IP-Nummern bisher sehr beschränkt war, wird bereits mit technischen "Tricks" wie dynamischer IP-Adressierung (ein Gerät erhält statt einer dauerhaften nur eine temporäre IP-Nummer während der Verbindung) gearbeitet, um den Engpass zu umgehen. Weil das Internet in immer neue Produktkategorien und Marktsegmente eindringt, vom Handy über die Unterhaltungselektronik und weiße Ware bis hin zum Auto und zur Kleidung, steigt die Anzahl der benötigten IP-Adressen rasant an.

IPv6 löst dieses Problem, indem es einen Adressenpool von 3,4x1038 unterschiedlichen IP-Nummern bereitstellt. Dies wäre rechnerisch ausreichend, um jedem Insekt auf der Erde einen Internetanschluss zu verpassen. Der Standard IPv6 erweitert nicht nur die Einsatzmöglichkeiten des Internet, sondern trägt darüber hinaus auch zur Erhöhung der Sicherheit und Zuverlässigkeit bei, betont der eco-Verband in seiner Mitteilung.

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