Präsentation

T-Mobile kündigt Push-to-Talk-Dienst an

Netzbetreiber will den neuen Dienst bis Ende des Jahres bereitstellen
Von Marie-Anne Winter

T-Mobile kündigt als erster deutscher Netzbetreiber einen Push-to-Talk-Dienst an, mit dem Handys auch wie Funkgeräte genutzt werden können. Der Marktstart für PTT soll noch in diesem Jahr erfolgen. Allerdings sind auch die anderen Mobilfunkanbieter dabei, diesen - in den USA bereits sehr beliebten - Dienst intensiv zu testen. Der Mobilfunk-Service-Betreiber mobilcom hat in den vergangen Wochen einen Friendly User Test angeboten; den Bericht über unsere Erfahrungen mit Push-to-Talk finden Sie in einer eigenen Meldung. Und auch bei The Phone House gibt es einen solchen Test.

T-Mobile präsentiert den neuen Dienst heute auf der Jugendmesse YOU 2004 in Berlin. Der neue Service soll noch vor Jahresende für T-Mobile Kunden verfügbar sein. Als erstes Handy mit Push-to-Talk-Funktion bringt T-Mobile das Nokia 5140 auf den Markt.

Bei Push to Talk wird entweder eine ganze, vorher definierte Gruppe oder auch ein einzelner Gesprächspartner per Tastendruck "angefunkt". Die Auswahl der Teilnehmer erfolgt dabei über das Telefonbuch des Handys. Die Gruppenmitglieder entscheiden selbst, ob sie ihr Push-to-Talk Handy "auf Empfang" schalten oder nicht. Über eine Statusabfrage können sie erkennen, welches Gruppenmitglied gerade "online" ist. Ähnlich wie beim Walkie-Talkie kann bei Push-to-Talk immer nur ein Teilnehmer sprechen, während die anderen zuhören.

Die technische Basis für die Übertragung ist GPRS. Im Gegensatz zum herkömmlichen Walkie-Talkie mit begrenzter Reichweite funktioniert Push to Talk aber im gesamten T-Mobile-Netz sowie in den Netzen der GPRS-Roaming-Partner von T-Mobile und ist damit auch im Ausland verfügbar.

Einzelheiten zum Vermarktungsstart von Push-to-Talk und zu den Preisen gibt es zurzeit noch nicht. Möglich wäre eine Abrechnung über einen monatlichen Pauschalbetrag, wie es in den USA üblich ist. Man könnte die anfallen Kosten aber auch pro Nutzung abrechnen, wie bei SMS der Fall ist. Hier befinden sich die Anbieter in einem Dilemma: Es ist nämlich durchaus möglich, dass der einfache PTT-Dienst die bei uns sehr beliebte Kommunikation mit SMS verdrängen könnte - mit entsprechenden Auswirkungen auf die derzeit gewinnbringenden Umsätze mit SMS.

Es soll auch Überlegungen geben, eine Kombination aus den verschiedenen Modellen anzubieten. So könnte es auch einen Tagesnutzungspreis geben, den die aktiven Nutzer zahlen müssten. An Tagen, an denen PTT aktiv nicht genutzt wird, fielen dann keine Kosten an. Denkbar ist auch ein monatlicher Nutzungspreis, der sich auf bestimmten Mengen von Nachrichten bezieht, ähnlich wie bei SMS-Kontingenten, die bei einigen Anbietern erworben werden können. Eine andere Überlegung geht dahin, ein echte PTT-Flatrate anzubieten, entweder für die monatliche oder für die tägliche Nutzung.