Resale

DSL: "T-Online verkauft seine Mutter"

Komplettpakete der Internettochter sind Resale-Angebote
Von Björn Brodersen

Wie bereits berichtet tritt jetzt auch die Internettochter der Deutschen Telekom, T-Online, als DSL-Reseller auf und bietet T-DSL-Komplettpakete aus einer Hand an. Das heißt, sie vertreibt jetzt nicht mehr nur die eigenen DSL-Zugänge, sondern vermarktet auch DSL-Anschlüsse des Mutterkonzerns unter eigenem Namen und auf eigene Rechnung. Ergänzt wird das Angebot um Hardware-Produkte und andere Internet-Zusatzleistungen. Der User ist damit in Sachen Internet nur noch T-Online-Kunde und nicht mehr zusätzlich T-Com-Kunde. Voraussetzung für die Nutzung ist allerdings immer noch ein Telefonanschluss der Telekom-Festnetzsparte T-Com.

"Die DSL-Komplettvermarktung ist ein wichtiger strategischer Schritt für T-Online", erklärt Rainer Beaujean, Vorstandsvorsitzender der T-Online International AG. "Unsere Zielsetzung ist es, unsere sehr gute Position im stark wachsenden Breitbandsegment weiter auszubauen." Die neuen Produkte würden zu einer Belebung im DSL-Markt insgesamt führen und die Nachfrage nach Entertainment-Angeboten von T-Online wie Video on Demand steigern. Beaujean erwartet durch die DSL-Komplettvermarktung einen positiven Effekt auf die Geschäftsentwicklung der Telekom-Tochter, beispielsweise durch die Steigerung des durchschnittlichen Umsatzes pro Kunde.

Auch die reine Tarifwahl ist weiterhin möglich

Nach Auskunft der T-Online-Pressestelle ist es aber auch weiterhin möglich, wie bisher lediglich den Internetzugang über den Provider zu bestellen. Der Vorteil: eine kürzere Mindestvertragslaufzeit und größere Flexibilität bei der Zugangswahl. Denn in den von T-Online vertriebenen Komplettpaketen müssen die Kunden eine Mindestvertragslaufzeit von zwölf Monaten eingehen. Dazu kommt, dass die Kunden mit einem Komplettpaket auch einen neuen DSL-Anschluss beantragen müssen, wenn sie später mal den Provider wechseln wollen. Wer nur den Internetzugang bei T-Online bucht, den DSL-Anschluss aber bei der T-Com, akzeptiert im DSL-Tarif eine Mindestlaufzeit von 20 Werktagen. Der T-DSL-Anschluss kann nach Ablauf eines Monats bei der T-Com gekündigt werden.

Anderes dagegen spricht für die neuen Komplettpakete von T-Online, die auch auf der Homepage [Link entfernt] der Festnetzsparte beworben werden: Hier können DSL-Einsteiger weiterhin die Einrichtungskosten für den DSL-Anschluss sparen und subventionierte DSL-Hardware bekommen - so wie es bei anderen Providern und Resellern auch möglich ist. Wer den DSL-Anschluss wie bislang bei der T-Com bestellt, muss dagegen das Einrichtungsentgelt von knapp 100 Euro zahlen. Die Gemeinschaftsaktion der T-Com und von T-Online, "Drei mal null Euro", ist nämlich zum Monatsende ausgelaufen. Die Festnetzabteilung der Telekom bietet nur noch T-DSL-Starterpakete mit kostenloser Hardware an.

Die Komplettpakete im Überblick

Die Komplettpakete von T-Online noch einmal im Überblick: Das monatlich 46,94 Euro teure "Komfort-Paket" richtet sich an DSL-Ein- und -Aufsteiger und besteht aus einem T-DSL 1000-Anschluss in Kombination mit dem T-Online-Pauschalzugang dsl flat und dem WLAN-Router Sinus 1054 DSL. Hier erstattet T-Online dem Neukunden in einer der folgenden Telefonrechnungen den Einrichtungsbetrag. Wer dagegen den T-DSL 1000-Anschluss mit dem Volumentarif dsl 1500 MB oder dem Zeittarif dsl surftime 30 für insgesamt 26,94 Euro im Monat kombiniert, erhält zwar gratis das DSL-Modem Teledat 301 LAN, muss dafür aber die knapp 100 Euro für die Anschluss-Einrichtung entrichten.

Hinzu kommen drei weitere Pakete mit einem T-DSL 2000-Anschluss, die je nach Tarifwahl zwischen 29,94 Euro und 59,94 Euro pro Monat kosten. Hier wird jeweils das Einrichtungsentgelt für den Anschluss mit einer der folgenden Telefonrechnungen verrechnet. Wer mit der schnellsten T-DSL-Anschlussvariante im Netz surfen möchte, kann auf das Komplettpaket mit der dsl flat 3000 und einem WLAN-Router zurückgreifen. Auch hier bekommt der Kunde die 100 Euro für die Anschluss-Einrichtung später wieder zurückerstattet.