Hintergrund

Ratgeber: Die Mobilfunk-Discounter im Vergleich

Alle Nutzer, vom Wenig- bis zum Vieltelefonierer, können sparen
Von Thorsten Neuhetzki

Wenigtelefonierer nutzen klassischer Weise eine Prepaid-Karte. Sie haben kaum abgehende Gespräche, nutzen das Handy eher, um erreichbar zu sein. Dennoch kann das Gesprächsvolumen einen Monat aufgrund einer familiären Situation oder aufgrund von Dienstreisen höher sein. Andererseits telefoniert er während des Urlaubs auch weniger, so dass der Umsatz niedriger ist.

Im Durchschnitt gehen wir von 25 Minuten monatlich aus, die der Kunde abgehend telefoniert. Dabei macht er sich als Einsteiger in den Markt aber keine Gedanken darüber, wann und in welches Netz er telefoniert. Auch seine wenigen SMS - zwischen 3 und 20 Stück jeden Monat - versendet er in alle Netze. simyo - fair für alle die nur Telefonieren und SMSen

Die beiden - mit verhältnismäßig großem Abstand - günstigsten Anbieter sind simyo vor dem VictorVox-Angebot SIMply. Dabei schafft es das Prepaid-Angebot trotz des geringfügig höheren Minutenpreises im Durchschnitt vor das Vertragsangebot von VictorVox, weil es bei simyo eine kostenfrei abrufbare Mailbox gibt. Dieses spielt eine nicht unerhebliche Rolle, da bei SIMply pro Anruf mindestens 18 Cent berechnet werden. Eine eher untergeordnete Rolle spielt der Unterschied im Abrechnungstakt: Während simyo im 60/1-Takt abrechnet, ist es bei SIMply der 60/10-Takt.

Wenignutzer Platz 1 Platz 2 Platz 3 Vergleich
Anbieter simyo VictorVox The Phone House T-Mobile
Tarif simyo SIMply 14-Cent XtraOne
Preis pro Monat
(Durchschnitt)
5,91 Euro 6,14 Euro 9,92 Euro 12,46 Euro

Platz drei (und vier) in der Tabelle gehen an zwei Angebote, die einen Mindestumsatz von 9,90 Euro monatlich verlangen, dafür aber günstige Minuten- und SMS-Preise bieten. Durch diesen Mindestumsatz liegt der Durchschnittspreis bei 9,92 Euro bei The Phone House bzw. 9,97 Euro bei debitel. Der tatsächliche Umsatz liegt jedoch deutlich darunter. Dabei liegt der Durchschnittspreis nur wenige Cent vor dem nächsten Prepaid-Angebot, das aus dem Hause Tchibo stammt.

Bei einem anderen Telefonieverhalten könnte sich somit Tchibo trotz des relativ hohen Minutenpreises von 35 Cent vor den beiden Angeboten von The Phone House und debitel platzieren. Vorteil des Tchibo-Prepaid-Angebotes: Der Kunde verpflichtet sich nicht zu einer Mindestlaufzeit von zwei Jahren. Zudem ist die Mailboxabfrage bei Tchibo kostenfrei, während diese bei debitel und The Phone House kostenpflichtig ist. Ärgerlich für die Kunden ist auch, dass sie ihren Mindestumsatz bei den beiden Vertragsangeboten auf jeden Fall zahlen müssen.

Mindestumsatz wird fast nie erreicht

Unser Beispielkunde zahlt in fünf von sechs Monaten nur den Mindestumsatz von 9,90 Euro, im sechsten Monat liegt er minimal darüber. Dennoch schafften es die Angebote vor die klassischen Prepaid-Karten. Denn selbst mit T-Mobile XtraGo, der günstigen klassischen Prepaid-Karte für den Wenignutzer, wären im Durchschnitt 11,91 Euro fällig geworden. Zudem sind die Verträge empfehlenswerter, sobald der Wenignutzer vor hat, mehr SMS zu versenden, als die angenommene Durchschnittszahl. Hier gibt es Preisunterschiede von bis zu fünf Cent pro Kurznachricht.