Ratgeber: Die Mobilfunk-Discounter im Vergleich
Doch jede Medaille hat auch ein Kehrseite: Zwar ist mit den neuen Discount-Angeboten preisgünstiges Telefonieren und SMSen möglich, doch wer mehr Dienste in Anspruch nehmen will, wird schnell zu Kasse gebeten. Beispiel Datendienste: Die bei den Netzbetreibern angebotenen Tarife für günstigere Datenübertragung gibt es bei den Discountangeboten nicht. So kann das Surfen per Handy oder ein Blick ins WAP-Portal schnell teuer werden. Bei simyo etwa kostet jedes Kilobyte Internetübertragung 0,9 Cent, jedes Kilobyte per WAP 2 Cent. 10 Megabyte Internet kosten so mehr als 92 Euro, während entsprechende Datenpakete bei den Netzbetreibern 5 bis 10 Euro kosten. Lediglich bei debitel ist es nach Angaben der Pressestelle möglich, die Datenpakete der jeweiligen Netzbetreiber zu debitel-Konditionen zu buchen.
Gespräche im Ausland alles andere als Discount
Telefonieren im Ausland mit einem deutschen Handy war noch nie wirklich günstig. Während es aber in diesem Sommer etwa mit dem Vodafone Reiseversprechen oder dem T-Mobile Relax Holiday etwas Bewegung nach unten in diesem Markt gibt, sind die Mobilfunkpreise bei den Discountern konstant hoch. Bei The Phone House etwa kosten ankommende und abgehende Gespräche in Europa immer 99 Cent pro Minute. SIMply bietet seinen Kunden für die beiden Netze unterschiedliche Auslandskonditionen an. Auch hier kosten ankommende Gespräche je nach Land und Anbieter zwischen 79 Cent und 2,09 Euro pro Minute. Für abgehende Gespräche nennt der Anbieter keine Preise, sondern beruft sich auf "die Verbindungspreise und Taktzeiten des ausländischen Mobilfunk-Netzbetreibers, bei dem Sie eingebucht sind. SIMply erhebt darauf einen zusätzlichen Bearbeitungsaufschlag in Höhe von ca. 25 %."
Problematisch dürfte für viele Kunden bei einem Wechsel zum Discounter auch sein, dass man nicht in jedem Fall die Rufnummer mitnehmen kann. So ist die Rufnummernmitnahme zu simyo nicht möglich. Dafür kann man sich bei der Bestellung seine Rufnummer aus einem Pool von Nummern aussuchen. Bei Vertragsangeboten hingegen kann man seine Rufnummer in der Regel mitnehmen.
SIMply will Best-Tarif bieten
Mit den neuen Angeboten ist ein neues Preis-Zeitalter angebrochen. So müssen auch heute noch für 500 Minuten monatlich in den von den Netzbetreibern angebotenen Minutenpaketen, bei denen man sich zu zwei Jahren verpflichtet, monatlich um einhundert Euro gezahlt werden. Mit einem 14-Cent-Tarif hingegen liegen diese Kosten deutlich niedriger und auch die monatlichen Fixkosten sinken auf ein Zehntel.
VictorVox hat für seinen SIMply-Tarif unterdessen eine Best-Tarif-Garantie angekündigt. In einer Pressemitteilung des Unternehmens hieß es Ende vergangener Woche: "Bei SIMply findet monatlich, gemessen am Telefonieverhalten des Kunden, eine Gegenüberstellung zu anderen Discountertarifen am Markt statt – berechnet wird dann, was für den Kunden am günstigsten ist." Wie diese Berechnung erfolgen soll und mit welchen Angeboten der Endbetrag verglichen werden soll, ist derzeit noch unklar. Genau so ist nicht bekannt, ob eine kostenfreie Mailbox und die unterschiedlichen Abrechnungstakte bei der Best-Tarif-Garantie berücksichtig werden soll. Daher haben wir SIMply in unseren Vergleichen nur mit dem bekannten 18-Cent-pro-Minute-Angebot berücksichtigen können.
Fazit: simyo fairstes Angebot für alle Telefonierer
Das geringste Risiko in den Discount-Markt hat der Kunde bei simyo. Hier investiert er einmalig 19,95 Euro und erhält derzeit sogar 15 Euro Gesprächsguthaben. Einen Vertrag schließt der Kunde nicht ab. Auch bindet er sich nicht an hohe monatliche Mindestumsätze. Lediglich alle sechs Monate muss das Prepaid-Konto mit 10 Euro aufgeladen werden, damit die Karte nicht abgeschaltet wird.
Dass selbst Vieltelefonierer mit diesem Produkt nicht vollkommen aufs falsche Pferd setzen, zeigt der dritte Platz in der Vieltelefonierer-Tabelle. Gerade für Kunden, die monatlich sehr stark schwankende Umsätze haben, ist diese Prepaid-Karte das tariflich interessanteste Produkt.